Einbeck/Holzminden (red). Vertreter des FDP-Stadtrates in Dassel und Einbeck, sowie Mitglieder der FDP-Ortsverbände Dassel und Einbeck und Kornelia Ilsemann, Kandidatin für die Landtagswahl im Wahlkreis Northeim, waren gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Hermann Grupe aus dem Landkreis Holzminden in „Sachen Landwirtschaft“ unterwegs. Gemeinsam besuchten Sie den Familienbetrieb Henne in Dassel/Deitersen. Hilmar Kahle, Vertreter der FDP im Stadtrat Einbeck begrüßte die Gäste und bedankte sich bei Familie Henne für die Möglichkeit den Betrieb zu besichtigen.

Kilian Henne bewirtschaftet einen Bio-Betrieb, der Mitglied im Naturland-Verband. Im Ackerbau werden Ackerbohnen, Dinkel, Weizen, Hanfnüsse sowie Körnermais erzeugt. Sein Vater Christian Henne bewirtschaftet einen konventionellen Betrieb in den Bereichen Ackerbau und Ferkelerzeugung. Zudem betreibt er eine Biogasanlage. Große Teile des Futters werden auf den eigenen Ackerflächen selbst erzeugt und von Landwirten aus der Region zugekauft.

Kilian Henne zeigt der FDP-Delegation den neu entstehenden Betriebszwei „Bio-Hähnchenmast“. Derzeit verzögere sich der Einstalltermin der Küken, da unter anderem Baumaterialien nicht oder nur verzögert lieferbar seien. Dennoch gehe er davon aus, in den nächsten Wochen die ersten 14.400 Küken im Stall begrüßen zu können, so Henne. Die Tiere haben in dem Biobetrieb etwa doppelt so viel Platz wie in einem konventionellen Hühnerstall. Zusätzlich dazu käme noch ein großes Grünflächenareal als Auslauf. Das Futter ist selbstverständlich biologisch erzeugt. Erzeugt werde Premium-Fleisch, dies sei aufgrund optimaler Haltungs- und Fütterungsbedingungen von hervorragendem Geschmack. Bedingt durch den höheren Aufwand, ergibt sich aber auch ein höherer Preis für die Endverbraucher.

Im Anschluss daran wurde der FDP-Besuchergruppe durch Christian Henne die hofeigene Biogasanlage vorgestellt. Mittlerweile werden in Deitersen und Eilensen je 40 Haushalte mit Wärme vom Hof Henne versorgt. Zudem werden die Schweine- und auch die neu entstehenden Hähnchenställe damit geheizt. Gerade bei den aktuell gestiegenen Energiepreisen ist die Biogasanlage eine dezentrale, nachhaltige und auch kostengünstige Wärmeversorgung. Weiter ist die Anlage durch große Gasspeicher in der Lage, Strom zu erzeugen, wenn dieser am Strommarkt benötigt wird. Mit der Produktion von Schweinefleisch sei derzeit kaum Geld zu erwirtschaften.

Derzeit plant Familie Henne, den Bereich der dezentralen Energieversorgung weiter auszubauen. Dazu sollen zum einen die Dächer der Hähnchenställe für Photovoltaik-Module genutzt werden. Auch soll der Grünauslauf der Hähnchen in Teilen mit Photovoltaik-Modulen überdacht werden. Allerdings stehen man dabei vor großen Herausforderungen, da die vorhandene Netzkapazität im Dasseler Bereich nahezu erschöpft ist. Hier arbeite man aber an einer Lösung. Dennoch sei langfristig ohne einen flächendeckenden Ausbau der Stromnetze weder ein Ausbau dezentraler Energieversorgung noch eine weitere Elektrifizierung der Haushalte, der örtlichen Wirtschaft und des Straßenverkehrs möglich.

Die FDP-Delegation und Hermann Grupe, der selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb betreibt, zeigte sich sichtlich beeindruckt von dem Engagement der Familie Henne.

„Innovative Betriebe mit einem gesunden Zusammenspiel ökologischer und konventioneller Haltungsformen sind wichtig, um die Landwirtschaft zukunftsfähig aufzustellen. Der Familienbetrieb Henne zeige, dass Bio und konventionell gut funktioniere und Synergieeffekte genutzt werden können. Diese Form der landwirtschaftlichen Betriebe gilt es zu unterstützen und zu fördern. Nicht nur innovative Firmen brauch man, auch innovative Familienbetriebe wie den der Familie Henne in Deitersen“, so Grupe abschließend.

Foto: FDP