Northeim (red). Mit großen Investitionsvorhaben und viel Applaus für Ehrenmitglieder schloss am vergangenen Wochenende die diesjährige Mitgliederversammlung des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. in Hannover.
Trotz der herausfordernden Zeiten und einiger Veränderungen blickt der gemeinnützige Verein stolz auf seine stabile Infrastruktur. Sie bilden das solide Fundament für die anspruchsvollen Dienstleistungen in der Kinder- und Jugend-, Alten-, Kranken- und Behindertenhilfe an den elf Standorten in Niedersachsen.
Investitionen in die Zukunft
Dies zeigt sich auch in den Planinvestitionen für das kommende und noch laufende Geschäftsjahr. Für die Jahre 2022 und 2023 sind rund 10 Millionen Euro veranschlagt. In ihrem Vorstandsbericht berichteten Martin Kupper und Astrid Walter wo diese Summen zum Einsatz kommen. Gleich in mehreren Standorten werden Neubauten, Erweiterungen sowie Sanierungen und Modernisierungen vorgenommen.
Im Uslarer Seniorenzentrum und ebenfalls in der Altenhilfe Bleckede werden derzeit die Großküchen erweitert und umfänglich modernisiert. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre, mehr Platz für die Mitarbeitenden, effektivere Arbeitsweisen und merkliche Arbeitserleichterung sollen damit erreicht werden.
Noch bis Weihnachten ist in der Behindertenhilfe in Hermannsburg zudem der Guss der Bodenplatte für den geplanten Neubau der Verwaltung und des geschützten Bewohnerbereichs geplant.
Weitere Investitionen sind im Uslarer Jugendwohnen geplant. Dort sind sowohl umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, als auch eine räumliche Erweiterung des Angebots in Planung. Als Standort im Stadtsanierungsgebiet kann der Einrichtungsteil hier zudem von Fördermitteln profitieren.
Weitere Modernisierungen und Erweiterungen stehen in Lüneburg und Holzminden auf dem Plan. Während die Immobilie der „Wohngruppe Wilschenbruch“ eine umfassende Sanierung erfahren soll, wird in Holzminden für die Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ein kompletter Neubau auf vorhandenem Gelände geplant. Derzeit finden die Vergabegespräche für diese Planungen statt; eine europaweite Ausschreibung der Arbeiten ist erfolgt. Im Bereich der Klink zeigt sich zudem eine weitere mit etwa 357.000 Euro hoch veranschlagte Investitionssumme: Das so genannte KHZG (Krankenhauszukunftgesetz) fordert die Anschaffung weitere spezialisierter Softwarelösungen.
Wichtiges Zukunftsthema
„Sichere Orte“ heißt ein weiteres großes Thema, welches sich durch alle Einrichtungsbereiche des Vereins hindurchzieht. Für die Mitarbeitenden sowie für alle kleinen und großen Klienten und Klientinnen möchte das Albert-Schweitzer-Familienwerk gleichermaßen ein verlässliches Versprechen für den vollumfänglichen Schutz geben. Es besteht dazu bereits ein umfassendes Leitbild, welches als Grundlage für alle Maßnahmen dient. Die jeweiligen Einrichtungsteile konzipieren die sichereren Orte individuell auf ihre jeweiligen Bedürfnisse.
Betreuungsvereine hören auf
Viel Raum nahm die Schließung der Betreuungsvereine in Göttingen und Northeim ein. Der Vorstand und die Einrichtungsleiterin Birgit Breukel-Longheu (Bad Gandersheim) erläuterten die Gründe. Trotz herausragender Leistungen der Betreuungsexperten werden die Aufgaben nicht auskömmlich von der öffentlichen Hand finanziert. Im Fokus steht für die Verantwortlichen jetzt die Überleitung der Klientinnen und Klienten auf andere Betreuungsstellen und das Angebot anderer Arbeitsstellen für die Mitarbeitenden der Betreuungsvereine.
Personelle Veränderungen
Als neue Einrichtungsleiterinnen begrüßte der Vorstand Katrin Prüfer (Albert-Schweitzer-Altenhilfe in Bleckede) und Natascha Surace (Albert-Schweitzer-Kinderdorf Uslar). Ebenfalls neu im Team ist der neue IT-Leiter Albrecht Braune. Auch bei den Wahlen gab es große Veränderungen. Einstimmig wurde Angela Schürzeberg (Holzminden) zur neuen Kuratoriumsvorsitzen gewählt. Sie folgt auf Karl-Heinz Driehorst (Uslar), der nach 15 Jahren nicht mehr kandidierte.
Emotionale Momente für DR. Mahjoub und Karl-Heinz Driehorst
Emotional ging es gegen Ende der Versammlung zu, als Verabschiedungen und Ehrungen von langjährigen Verantwortlichen des Vereins zum Thema wurden. Aus dem Kuratorium verabschiedet wurden Dr. Rainer Brase (Hamburg) als langjähriges Mitglied sowie Karl-Heinz Driehorst als Kuratoriumsvorsitzender, der nach 15 Jahren mit viel Lob, Anerkennung und kleinen Aufmerksamkeiten verabschiedet wurde.
Dr. Omar Mahjoub (Hannover) erhielt für seinen 41 Jahre andauernden unermüdlichen Einsatz sowohl die Ehrenmitgliedschaft des Vereins, als auch den Titel des Ehrenvorsitzenden. Auch Dr. Matthias Wilkening, der im Verein 30 Jahre Verantwortung im Kuratorium und Vorstand übernommen hat, wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Dank an die Belegschaften
Immer wieder gab es Lob und Szenenapplaus für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an allen Standorten. Ebenso viel Beifall gab es für die gemeinsame Initiative des Vorstands und Gesamtbetriebsrats, die gemeinsam dem Personalmangel entgegenwirken wollen.
Foto: Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.