Northeim (red). Die landesweite Verkehrssicherheitskampagne zum Thema Fahrtüchtigkeit schafft es dank einer Kooperation zwischen dem Landkreis Northeim und der Polizeiinspektion Northeim für insgesamt 12 Wochen in die Kinos in Northeim und Einbeck.
Der Themenbereich Fahrtüchtigkeit stellt im Jahr 2022 einen zentralen Schwerpunkt in der polizeilichen Verkehrssicherheit dar. Aus diesem Grund startete mit Bekanntgabe der Verkehrsunfallstatistik am 01.04.2022 auch die landesweite Sensibilisierungskampagne #FAHRKLAR der Polizei Niedersachsen. Die Kampagne verfolgt einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz und soll dazu beitragen, Verkehrsteilnehmende jeder Altersklasse, unabhängig von der Wahl ihres Fortbewegungsmittels, zum Hinterfragen ihrer eigenen Situation zu animieren, bevor sie ein Fahrzeug führen. Die Beeinflussung der Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr umfasst neben dem klassischen Konsum von Alkohol und sonstigen berauschenden Mitteln oder Medikamenten auch die Müdigkeit sowie chronische physische und psychische Erkrankungen.
Im Jahr 2021 ereigneten sich auf Niedersachsens Straßen mehr als 3.700 Verkehrsunfälle mit der Hauptursache einer Beeinflussung durch Alkohol und anderer berauschender Mittel. Im Bereich der Polizeidirektion Göttingen waren es 494 Verkehrsunfälle unter Alkohol- und/ oder Drogenbeeinflussung. Davon ereigneten sich 47 Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Northeim unter der Beeinflussung von Alkohol (36) und sonstiger berauschender Mittel (11).
Der Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Northeim, Polizeioberrat Marc-Dennis Pülm, betont zum Start der Leinwandwerbung im Landkreis: "#FAHRKLAR, sei ehrlich zu dir selbst- zielt ganz klar auf die Vernunft und Eigenverantwortung ab und soll damit zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung der Verkehrsteilnehmenden beitragen. Neben der Präventionsarbeit einerseits werden gleichwohl weiterhin verstärkte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen durch Polizeibeamte der hiesigen Dienststellen dazu beitragen, Fehlverhalten festzustellen und entsprechend zu ahnden."
Polizeihauptkommissar Patrick Kobbe, Sachbereich Einsatz und Verkehr, ergänzt hierzu: "Nach derzeitigem Stand der Verkehrsunfallanalyse für das Jahr 2022 lässt sich ein leicht steigender Trend in Verbindung mit der Beeinflussung durch Alkohol und sonstiger berauschender Mittel erkennen. Neben den bereits von Herrn Pülm erwähnten klassischen Verkehrsüberwachungsmaßnahmen sowie der stetigen Verkehrsunfallprävention innerhalb unserer Polizeiinspektion freuen wir uns über die Möglichkeit, zusammen mit dem Landkreis Northeim die Verkehrssicherheitskampagne auf die Kinos auszuweiten und so einen erweiterten Kreis von Verkehrsteilnehmenden erreichen zu können."
Dezernent Harald Rode begrüßt das gemeinsame Projekt, da es auch aus Sicht des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes im Landkreis Northeim besonders wichtig sei, die Risikogruppe der jungen Fahrenden zu erreichen und zu sensibilisieren. Erst Anfang November habe es zusammen mit vielen Akteuren, wie auch der Polizei, einen Verkehrssicherheitstag "WAM" an der BBS II in Northeim gegeben. Das Verkehrssicherheitsprojekt WAM ("wait-a-minute") steht für die symbolische Minute sich Zeit zu nehmen und sich über die Auswirkungen von verschiedenen Einfluss- und Ablenkungsfaktoren bewusst zu werden, um die Fahrsicherheit auf den Straßen im Landkreis Northeim zu erhöhen.
Foto: Polizei
