Einbeck-Wenzen (red). Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. hat heute (21. April) im Rahmen einer Feierstunde auf dem Hof der Familie Wielert in Einbeck-Wenzen ein repräsentatives Hofschild übergeben und aufgehängt. Dieses ist die sichtbare Auszeichnung für den Milchviehbetrieb, der es im Dezember 2022 auf einen hervorragenden zweiten Platz unter den rund 8.100 Milcherzeugern in Niedersachsen geschafft hatte.

Die Milchwirtschaft im Landkreis Northeim kann sich freuen: Elke und Andreas Wielert aus Einbeck dürfen sich gemeinsam mit ihrem Sohn Felix Wielert und seiner Partnerin Laura Bleibaum zu den „Besten Milcherzeugern Niedersachsens 2022“ zählen. Sie erhielten im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung vom Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil die Ehrung in Form einer Trophäe, der „Silbernen Olga 2022“, und eines Geldpreises in Höhe von 2.000 Euro.

„Sehr gut organisierter Betrieb, auf dem das Tierwohl hohe Priorität hat“

Heute wurde nun das attraktive Hofschild aufgehängt, welches von Frank Kohlenberg, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), als Anerkennung der herausragenden Arbeit des Betriebes im Rahmen einer Feierstunde überreicht wurde und künftig über diesen Erfolg informiert. Frank Kohlenberg gratulierte der Familie und erläuterte dabei die für den Sieg ausschlaggebende Einschätzung der Jury. „Familie Wielert führt einen sehr gut organisierten Betrieb, auf dem das Tierwohl hohe Priorität hat. Das zeigt sich sowohl im Stallkonzept als auch im täglichen Umgang der Familie und der langjährigen Mitarbeiter mit den Kühen.“ Von der Jury zusätzlich hervorgehoben wurden laut Kohlenberg auch das große ehrenamtliche Engagement der Familie sowie die aktive Öffentlichkeitsarbeit.

DMK-Regionalleiterin Landwirtschaftlicher Außendienst Nordrhein-Westfalen / Süd-Niedersachsen Julia Ridder: „Die beteiligten Familien setzen sich mit großer Leidenschaft für ihre Tiere ein – wir sind stolz auf diesen ausgezeichneten Milchlieferanten“

Die Regionalleiterin des Landwirtschaftlichen Außendienstes für NRW und Süd-Niedersachsen der DMK Deutsches Milchkontor eG, Julia Ridder, freut sich über den silbernen Milchlandpreis-Erfolg ihres langjährigen Milchlieferanten. „Die LVN ehrt mit dem Milchhof der Familie Wielert einen exzellenten Familienbetrieb. „Die Familie betreibt ihren Betrieb mit sehr viel Engagement und Voraussicht. Auf ihrem Hof arbeiten alle Hand in Hand. Sie führen den Betrieb mit großer Leidenschaft für ihre Tiere“, sagte die DMK-Regionalleiterin über den Hof der Wielerts. „Wir sind stolz darauf, dass die Familie Wielert zu einem der beiden DMK-Betriebe gehört, die es in diesem Jahr auf die ersten beiden Top-Plätze des landesweiten Milchlandpreises geschafft haben.“

Hofportrait der Familie Wielert

Familie Wielert bewirtschaftet in Einbeck-Wenzen einen 146 Hektar großen Milchviehbetrieb, davon 73 Hektar Grünland. Auf dem Hof werden 350 Milchkühe und 250 weibliche Nachzuchttiere gehalten. Die Herde erbringt eine überdurchschnittliche Milchleistung von rund 11.800 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 3,96 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,26 Prozent. Die Milch wird an die DMK Deutsches Milchkontor eG geliefert.

Der Milchlandpreis – ein Unternehmerpreis für Nachhaltigkeit

Die niedersächsische Milchwirtschaft hatte am 9. Dezember die besten neun ihrer insgesamt rund 8.100 Milchviehhalter mit dem „Milchlandpreis 2022“ geehrt. Rund 130 Gäste nahmen an der Preisverleihung teil, die in der Wandelhalle in Bad Zwischenahn durchgeführt wurde. Alle neun nominierten Betriebe wurden im Rahmen der Veranstaltung in einem Video-Hofportrait vorgestellt. Viele Interessierte verfolgten die Preisverleihung per Livestream im Internet.

Die Auszeichnung ist nach Angaben der Landesvereinigung der LVN als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein jeweils aus zwei Fachleuten bestehendes Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der Goldenen Olga zu ermitteln und auszuzeichnen, der eine qualitativ hochwertige Rohmilch erzeugt, zudem hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, so die Landesvereinigung in der Ausschreibung zum Wettbewerb.

Fachjury beurteilte die Kandidaten

Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Beurteilung der Kandidaten durch eine Fachjury richtet sich dabei grundsätzlich

nicht nur nach den erreichten Zielen, sondern auch nach der Systematik der Umsetzung von Maßnahmen und der Planung von zukünftigen Schritten. Basis für die Beurteilung sind die vier Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Tierwohl und Soziales. Es geht zum Beispiel um den gesamten Bereich des Herdenmanagements mit Fütterung, Tierhaltung und Tiergesundheit. Ebenso wichtig sind beim Milchlandpreis auch die betriebswirtschaftliche Beurteilung des Hofes aufgrund der Betriebsergebnisse sowie die Bereitschaft der Betriebsleiter zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Damit wählt die LVN einen ganzheitlichen Ansatz in der Beurteilung, der bei der Vergabe derartiger Preise einzigartig ist. Prämiert wurden also die Top-Milcherzeuger Niedersachsens.

Sponsoren unterstützen den Wettbewerb

Verlässlich und aktiv zeigen sich in diesem Jahr erneut die langjährigen Sponsoren des Milchlandpreises: Die Maschinenfabrik Bernard Krone, das Landmaschinenhandelsunternehmen LVD Bernard Krone, die Firma GEA Farm Technologies GmbH, die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems sowie die RWG Raiffeisen-Warengenossenschaft Ammerland-OstFriesland eG. Alle Sponsoren unterstützen den Milchlandpreiswettbewerb insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen.

Foto: GMC Marketing GmbH