Bad Gandersheim (red). Es wird exotisch in der Blumenhalle an der Gande! Wer in diesen Tagen die sonst eher schlichte Halle betritt, der fühlt sich augenblicklich in den Tropen wieder – Fernweh inklusive. Exotische Blüten und Pflanzen soweit das Auge reicht und allein die Luftfeuchtigkeit erinnert an subtropisches Klima.
Den Anfang machen die Orchideen, die schon seit mehr als 2.500 Jahren die Menschen begeistern. Sie wurden als Heilmittel, Dekoration und Aphrodisiakum verwendet und spielten auch im Aberglauben eine große Rolle. Heute überwiegt die Verwendung als Dekoration. Einige der gezeigten tropischen Orchideen wachsen epiphytisch, das heißt sie sind auf andere Pflanzen aufgesetzt, sind aber keine Schmarotzer. In der Größe sind Orchideen sehr unterschiedlich, von wenigen Millimetern bis zu einigen Metern ist alles möglich. Erstaunlicherweise ist wenig darüber bekannt, welches Alter die attraktiven Blüher erreichen können.
Spannend wird es in der Dschungelecke mit Fotopoint. Hier lädt eine prachtvolle Vanda die Besucher zum blumigen Selfie ein. In Singapur ist die Vanda so beliebt, dass man sie zur Nationalblume wählte. Sie ist unverkennbar durch eine prachtvoll blühende Rispe und ein üppiges Wurzelwerk. Die Luftwurzeln sind dabei nicht nur dazu da, sich festzukrallen, sondern versorgen die Pflanze mit Feuchtigkeit und funktionieren dabei wie ein Schwamm. Die Vanda blüht mehrmals im Jahr und ist sehr haltbar. Eine Anschaffung für das traute Heim ist daher durchaus überlegenswert.
Echte Hingucker sind die seit vielen Jahren bekannten Anthurien. Die außergewöhnlichen und besonders haltbaren Blüten der sogenannten Flamingoblume sind ein beliebter Exot auf der Fensterbank. Ursprünglich in den Regenwäldern Lateinamerikas zuhause, haben die leuchtend roten, gelben oder orangefarbenen Hochblätter längst nicht nur Bad Gandersheim erobert.
Wer einen attraktiven Sichtschutz sucht, könnte doch einfach mal eine Passiflora pflanzen. Die Passionsblumen sind meist ausdauernde, krautige oder verholzende Pflanzen, die überwiegend als Kletterpflanze wachsen und daher perfekt als Sichtschutz geeignet sind. In unseren Breitengeraden allerdings nur als Kübelpflanze – bei den ersten Nachtfrösten möchte die Passiflora ins Warme. Mit etwas Glück bilden sie essbare Früchte aus: die Maracujas. Die kugeligen Beeren mit fester Haut enthalten ein bitter-süßlich oder auch sauer schmeckenden Saft mit Samen, die von einem geleeartigen Gewebe umgeben sind.
Überhaupt findet sich in der aktuellen Ausstellung eine Menge Essbares: neben den erwähnten Maracujas auch Bananen, Granatapfel und sogar Papaya. Besonders stolz ist Gärtner und Floristmeister Bert von der Forst auf seine Kaki: „Die Kaki wird in in Asien seit über 2.000 Jahren kultiviert, bei uns ist die tomatenähnliche Frucht erst seit wenigen Jahren in den Supermärkten zu finden und erlebt einen wahren Siegeszug. Mittlerweile werden in Spanien mehr Kaki als Orangen angebaut.“
Neben Essbaren gibt es wie in den Tropen auch viel Üppiges zu sehen. Verschiedenen Farne lassen sich gut kombinieren und schaffen im Handumdrehen eine tropische Atmosphäre. „Wir freuen uns sehr, in der aktuellen Blumenschau Exotik zum Anfassen auf Aufessen nach Bad Gandersheim geholt zu haben“, kommentiert Ursula Hobbie, Geschäftsführerin der LAGA die neueste Schau.
„Exotische Leidenschaft...“ ist noch bis zum 17. August zu sehen, dann folgt „Die Vielfalt der Farben“ – es wird sommerlich leicht bis herbstlich bunt. Der Eintritt in die Blumenschau ist im LAGA-Tagesticket (19 Euro/ermäßigt 16 Euro) enthalten. Die LAGA bietet auch ein separates Ticket nur für die Blumenschau zum Preis von 5 Euro (ermäßigt 4 Euro) an.
Alle Informationen rund um die LAGA auch unter www.laga-bad-gandersheim.de.
Foto: LAGA