Northeim/Einbeck (red). Der Kreisausschuss des Landkreises Northeim und der Verwaltungsausschuss der Stadt Einbeck haben sich dafür ausgesprochen, eine städtische Fläche auf dem Gelände des August-Wenzel-Stadions (B-Platz) als Interimsstandort für die Einbecker Goetheschule zu nutzen. Sollte sich die Fläche nach eingehender Prüfung als geeignet erweisen, könnten dort alle 637 Schüler des Gymnasiums während der Sanierungs-, Abriss- und Neubauphase in einer Containerlösung beschult werden. Um der gesamten Schule ausreichend Platz zu bieten, werden mindestens 270 Container benötigt.
Der Kreistag des Landkreises Northeim hatte in einer Sondersitzung am Freitag, 13. Oktober 2023, einstimmig beschlossen, dass die Goetheschule an ihrem bisherigen Standort verbleiben soll. Da das denkmalgeschützte alte Schulgebäude saniert und der bisherige Anbau abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll, ist während der etwa zweijährigen Bauphase eine Interimslösung erforderlich.
„Infolge dessen fanden konstruktive Gespräche zwischen der Bürgermeisterin der Stadt Einbeck und mir statt“, sagt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. Dabei rückte eine etwa 5500 Quadratmeter große Fläche auf dem Stadiongelände der Stadt Einbeck in den Fokus, die einige Vorteile mit sich bringt: zum einen befindet sich der potenzielle Interimsstandort in unmittelbarer Nähe zu den Sportanlagen und der vorhandenen Infrastruktur, darunter Telekommunikation, Strom, Gas, Wasser und Abwasser. Darüber hinaus bietet die Fläche ausreichend Kapazität, um dem politischen Wunsch nach einer Lösung für die gesamte Schule (inklusive Oberstufengebäude) gerecht zu werden.
„Uns als Stadt Einbeck ist es wichtig, zum einen für die Goetheschule einen guten Interimsstandort zu finden, aber gleichzeitig die betroffenen Sportvereine – insbesondere die SVG – nicht übermäßig in ihrem Trainings- und Spielbetrieb zu belasten,“ betont die Einbecker Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek.
Da bei einer Nutzung als Interimsschulstandort ein Rasenplatz für den Spiel- und Trainingsbetrieb wegfallen würde, hat die Stadt frühzeitig Kontakt mit der Spielvereinigung Einbeck (SVG), gesucht. Bei einem Gesprächstermin am 2. Januar mit der Landrätin, der Bürgermeisterin und Vertretern der SVG wurden mögliche Ausgleichsflächen vorgestellt und gemeinsam weitere konstruktive Lösungsansätze erarbeitet.
Im Ergebnis einigten sich die Beteiligten darauf, dass die Stadt Einbeck der SVG als Alternative für den B-Platz einen Rasenplatz innerhalb des Stadtgebiets an der Geschwister-Scholl-Schule zur Verfügung stellt. Die Bürgermeisterin sicherte die Herrichtung und laufende Pflege des Platzes sowie die Nutzung der Dusch- und Umkleideräume zu.
„Auch wenn wir im Interesse des Vereins eine andere Lösungsmöglichkeit bevorzugt hätten, respektieren wir die demokratisch getroffene Entscheidung über den Umbau der Goetheschule am Standort und die daraus entstehenden Notwendigkeiten. Kooperation ist für uns keine Einbahnstraße und daher sehen wir es als Einbecker Verein als unsere Verantwortung, die Anliegen der Stadt und des Landkreises zu unterstützen. Landkreis und Stadt sind von Beginn an offen und konstruktiv auf uns zugekommen und haben unsere Bedenken und Befürchtungen aufgenommen. Wir vertrauen darauf, dass Landkreis und Stadt ihre Zusagen einhalten, damit die Belastungen für den Trainings- und Spielbetrieb auf ein Minimum reduziert werden und kein Schaden für den Verein und damit für den Sport und das Ehrenamt entstehen", teilt der Vorstand der SVG mit.
Die Kosten (Einsaat, Besandung) für die Einrichtung des Platzes belaufen sich auf etwa 10.000 Euro. „Ich habe angeboten, dass sich der Landkreis Northeim daran zur Hälfte beteiligt“, so die Landrätin.
Mit dem Einbecker Sportverein (ESV) sollen zudem weitere Spiel- und Trainingsmöglichkeiten auf dem A-Platz des Stadions ausgelotet werden.
Fotos: Landkreis Northeim