Landkreis Northeim (red). Die Nachweise der Aujeszkyschen Krankheit (AK) im Landkreis Northeim häufen sich. Im Juli wurde die Erkrankung bei einem Wildschwein in einem Revier nordwestlich von Bad Gandersheim nachgewiesen und Anfang September in einem Revier nördlich der Domstadt. Die beiden Tiere waren 44 und 60 Kilogramm schwer.
Nach zwei Fällen bei Moringen-Oldenrode, einem dritten bei Bad Gandersheim-Hilprechtshausen sowie einem vierten südlich von Einbeck bei Dörrigsen sind die beiden neuen Bestätigungen der fünfte und sechste Nachweis der Aujeszkyschen Krankheit im Landkreis Northeim in diesem Jahr.
Aufgefallen durch Blutproben der Jäger
Festgestellt wurden die Fälle erneut bei Untersuchungen im Rahmen des Monitoring-Programms, für das die Jagdausübungsberechtigten der Reviere im Landkreis Northeim Blutproben von erlegten Wildschweinen nehmen und ans Veterinäramt weitergeben. Im vergangenen Kalenderjahr haben die Jäger des Landkreises rund 1300 Blutproben eingereicht. Dadurch bekam das Veterinäramt von deutlich mehr als der Hälfte aller Wildschweine, die auf Trichinen untersucht wurden, auch Blut zur Untersuchung. Mit dieser Unterstützung helfen die Jäger den Behörden des Landkreises, einen aussagekräftigen Überblick über den Gesundheitszustand der Schwarzwild-Population zu bekommen. Dies ist unter anderem wichtig, weil im Nachbar-Bundesland Hessen seit elf Wochen die Afrikanische Schweinepest grassiert. Deshalb ist es sinnvoll, dass Jäger auch weiterhin von möglichst vielen erlegten Wildschweinen Blutproben zur Untersuchung einreichen. Die Blutproben-Röhrchen und Begleitscheine gibt es bei den Trichinenproben-Annahmestellen.
Für Menschen ungefährlich, für Hunde tödlich
Die Aujeszkysche Krankheit (AK) ist für Menschen nicht gefährlich. Kommen jedoch Hunde mit den Ex- oder Sekreten infizierten Wildschweine in Kontakt oder fressen sie deren rohes Fleisch, können sie sich infizieren. „Die Gefahr der Übertragung von AK auf einen Hund besteht insbesondere in dem Moment des Erlegens, wenn der Hund direkten Zugang zum frischtoten Tierkörper hat“, heißt es seitens des Landkreises. Deshalb sollten Hunde vom Strecken- und Aufbrechplatz ferngehalten werden und erlegte Stücke nicht beuteln.
Eine Erkrankung würde der Tollwut ähneln und verliefe für den Hund tödlich. Eine vorbeugende Impfung gibt es nicht. „Sicherheitshalber sollten Jäger und Hundeführer sich an jedem erlegten Wildschwein so verhalten, als könne es AK-positiv sein“, hebt das Veterinäramt hervor.
Foto: Thomas Fuchs