Einbeck (red). Anfang September war es wieder soweit: Die ARBEITSGEMEINSCHAFT EISENBAHN e. V. (ARGE) unternahm ihre alljährliche Mehrtagesfahrt in die Alpen. Unter der Leitung des Vereinsvorsitzenden Christian Gabriel machten sich die Mitglieder, begleitet von einigen Freunden, auf den Weg ins Zillertal. Seit 1997 organisiert die ARGE diese beliebten Fahrten in interessante Gebirgsregionen. Auch in diesem Jahr stand neben Besichtigungen eine Bergtour auf die 2.259 m hohe Rofanspitze am Achensee auf dem Programm. Ein Großteil der Teilnehmer gehört ebenfalls der Sektion Göttingen des Deutschen Alpenvereins (DAV) an.
Nach der Anreise bezog die Gruppe ihr Hotel in Strass im Zillertal. Der Ankunftstag war noch von sonnigem Wetter und Temperaturen um die 25 Grad geprägt, was Gelegenheit für einen ersten Spaziergang im Ort bot. Doch schon am nächsten Morgen folgte ein drastischer Wetterumschwung: Die Temperaturen fielen auf 5 Grad, und anhaltender Regen setzte ein. Eine geplante Bergtour war in den kommenden Tagen nicht möglich, da in höheren Lagen sogar Schnee fiel.
Die Gruppe ließ sich jedoch nicht entmutigen und nutzte die Zeit für alternative Aktivitäten. Statt der Bergtour unternahmen die Teilnehmer eine Fahrt mit der Zillertalbahn nach Mayrhofen. Diese Schmalspurbahn verbindet Jenbach mit dem beliebten Urlaubsort. In Mayrhofen, wo die Gruppe bereits 2012 die 2.970 m hohe Ahornspitze bestiegen hatte, stand ein gemütlicher Ortsrundgang auf dem Programm. Nach einem Besuch in einer rustikalen Wirtschaft kehrte man nach Strass zurück und unternahm noch eine Wanderung zur Wallfahrtskirche „Maria Brettfall“, die hoch über dem Inntal einen beeindruckenden Ausblick bot.
Am folgenden Tag führte die Reise mit der historischen Achenseebahn zur Station Seespitz am Achensee. Diese älteste ausschließlich mit Dampf betriebene Zahnradbahn Europas brachte die Gruppe zur Anlegestelle der Achensee-Schifffahrt, wo sie eine 2-stündige Rundfahrt auf dem Motorschiff „Stadt Innsbruck“ unternahmen. Ein Mittagessen an Bord rundete das Erlebnis ab. Danach besichtigten die Teilnehmer die Achenseer Museumswelt in Maurach, die eine breite Sammlung von Exponaten zur Geschichte der Region, der Achenseebahn und des Alpinismus beherbergt. Besonders beeindruckend war die Ausstellung historischer Traktoren sowie eine Sammlung zur Polizei- und Feuerwehrgeschichte Tirols.
Am letzten Tag vor der Abreise unternahm die Gruppe eine erneute Fahrt mit der Zillertalbahn, diesmal nach Zell am Ziller. Dort stand eine Besichtigung des „braukunsthauses“ der Zillertaler Brauerei auf dem Programm. Zillertaler Bier wird ausschließlich in Tirol vertrieben, und die Teilnehmer genossen eine interessante Führung durch die Brauerei, die mit einer Bierverkostung verschiedener Sorten sowie Brezeln im Wirtshaus endete. Im angeschlossenen Souvenirshop konnten sich die Teilnehmer mit Bierspezialitäten und Werbeartikeln eindecken.
Den Abschluss des Ausflugs bildete ein Besuch in Jenbach, wo sich die drei Bahnverwaltungen der Achenseebahn, der Österreichischen Bundesbahn und der Zillertalbahn treffen. Hier beobachteten die Teilnehmer das geschäftige Treiben auf den Bahnhöfen und besuchten das Jenbacher Museum, das Ausstellungen zum Eisenbahnwesen, Alpin- und Wintersport sowie zur allgemeinen Geschichte der Region bietet.
Trotz des widrigen Wetters zog der Verein ein positives Fazit. Die Museumsbesuche und gemütlichen Abende im Kreis der Mitglieder sorgten für eine gelungene Alternative zur Bergtour. Für das nächste Jahr ist bereits eine weitere Fahrt geplant – diesmal nach Spindlermühle in Tschechien, wo hoffentlich auch wieder eine Bergtour möglich sein wird.
Foto: ARBEITSGEMEINSCHAFT EISENBAHN e. V.