Neuhaus (red). Mitte September, vor Beginn der Herbst-Wandersaison, startete der SVR e. V. sein Projekt der „Wanderschätze“, ein Stempelsystem mit 50 Stempelstationen. Nach nur wenigen Tagen waren Stempelhefte in den ersten Tourist-Informationen bereits restlos ausverkauft und auch der Online-Shop musste für 10 Tage schließen. Mit so einem großen Ansturm hatten die Initiatoren nicht gerechnet.
„Wir wussten zwar, dass das Projekt auf eine große Nachfrage stoßen könnte, aber hatten dennoch die Druck-Erstauflage zurückhaltend kalkuliert“, so Manuel Liebig, Geschäftsführer des SVR e. V.
Die Logistik im Hintergrund wird in Holzminden-Neuhaus koordiniert. Hier werden die Stempelhefte, Stempelkissen und Täschchen bestellt, den Service-Stationen zugeordnet und verteilt. Bei den Online-Bestellungen wird das Team von den Harz-Weser-Werken unterstützt. Die gemeinnützige Einrichtung mit einer Zweigstelle in Dassel hat die Stempelkästen in ihrer Werkstatt individuell gebaut und spielt jetzt auch beim Versand die entscheidende Rolle.
Insgesamt arbeiten bis zu sechs Beschäftigte der Bürogruppe an dem Projekt. Die Gruppe, die sich hauptsächlich aus Personen mit einer psychischen Beeinträchtigung zusammensetzt, druckt die Anschreiben, ordnet die Artikel den Bestellungen zu, verpackt und frankiert sie. Daniela Megerle, Gruppenleitung bei den Harz-Weser-Werken gGmbH weiß, dass diese Aufträge für ihre Gruppe sehr wichtig sind. Die Beschäftigten können sich so weiter qualifizieren und hochwertige Büro- und Versandarbeiten tätigen.
In den ersten zwei Wochen wurden bereits 1.200 Stempelhefte verkauft, sodass über die örtliche Druckerei schnell der Nachdruck erfolgen musste. „Ein solches Projekt funktioniert nur mit vielen Akteuren im Hintergrund. In der Größenordnung müssen sich Prozesse, Lieferketten und Logistik erstmal einspielen. Wir lernen täglich dazu und sind dankbar, dass die Wanderer dafür Verständnis haben. Die Nachfrage haben wir unterschätzt, aber konnten schnell alle Hebel in Bewegung setzen und für Nachschub sorgen. Leider hatten wir auch bereits erste Fälle von Vandalismus, auf die wir vorbereitet waren, sie dennoch sehr ärgerlich sind. Umso wichtiger, dass unsere Meldekette funktioniert und wir schnell von den Wanderern direkt eine Information erhalten, wenn an einer Stempelstation etwas defekt ist. Die ehrenamtlichen Wegepaten unterstützen das Projekt tatkräftig. Nach den ersten 4 Wochen ziehe ich ein sehr positives Fazit – die Dankbarkeit der Wanderer, die tolle Resonanz auch auf den sozialen Netzwerken. Das motiviert das gesamte Team und alle Akteure, die täglich im Hintergrund dafür sorgen, dass das Angebot verfügbar ist.“, so Manuel Liebig.
Die kurze Wartezeit hat der Nachfrage keinen Abbruch getan. Die Bestellungen der Stempelhefte der Variante Pur und Komfort mit Stempelkissen und Tasche sind sofort wieder angelaufen, als der Online-Shop diese Artikel wieder angeboten hatte.
Seit kurzem sind auch die Wanderabzeichen erhältlich – ab 10 gesammelten Stempeln geht es bereits los und man wird ein „Neugieriges Lamm“. Es locken „Mystisches Exmoor-Pony“ (20), „Starker Auerochse“ (30), „Stolzer Uhu“ (40) und als Belohnung inklusive Urkunde bei 50 gesammelten Stempeln der „Wilde Hirsch“.
Foto: SVR