Einbeck (ant). Im Jahr 2014 fing Alo beim Hotel Freigeist in Einbeck als Servicekraft an. Schon bald hatte sich der ehrgeizige Syrer hochgearbeitet: vom Stationskellner zum stellvertretenden Restaurantleiter der Genusswerkstatt in Einbeck bis hin zum Restaurantleiter der Genusswerkstatt von 2017 bis Ende 2020: Mit Corona kam der Lockdown und Alo musste sich mit anderen Jobs über Wasser halten. In dieser Zeit habe er überlegt, wie seine Zukunft aussehen sollte: Er trat in Kontakt mit einem Franchise-Unternehmen, welches Fastfood verkauft. Alo hatte die Verträge bereits unterschrieben und sollte als Franchise-Partner eine Filiale in Minden eröffnen - doch nach kurzer Zeit wurde ihm schnell klar, dass das nicht das Richtige war: „Ich hatte einen anderen Anspruch an mich und wusste, dass ich mit dieser Entscheidung nicht glücklich werde“, betonte er.
Anschließend machte er sich auf die Suche nach Einbecker Restaurants und Hotels, welche zum Verkauf angeboten wurden und wurde fündig: Drei Immobilien kamen in seine engere Auswahl. Er machte sich an die Arbeit und erstellte für alle drei Objekte einen Business-Plan: „Ich wollte den Hasenjäger kaufen, weil der Blick über Einbeck einzigartig ist. Zudem war das Image des Hauses sehr gut“, erklärte er.
Jetzt fehlte es Alo nur noch an eins: an Geld. Bei der Bank stellte er seinen Business-Plan erfolgreich vor - er bekam einen Kredit. Dennoch fehlte für die Traumimmobilie immer noch Geld. Ehrgeizig wie er war, machte er sich auf den Weg ins Einbecker Brauhaus, wo er seine Idee und sein Konzept vorstellte - mit Erfolg: Beide Parteien einigten sich und Alo erhielt die finanzielle Unterstützung, die er sich erhofft hatte. Allerdings tauchte zeitgleich ein anderer Interessent auf, der den Hasenjäger kaufen wollte. Alo musste schnell handeln und habe Stefan Rehkopf aus Einbeck mit ins Boot gezogen, welcher sich dazu bereiterklärt hätte, die Immobilie zu kaufen und die Gaststätte und das Hotel an Alo zu verpachten.
Mehr als 20 Angestellte, darunter drei Auszubildende und Aushilfen, zählen zu Alos Hasenjäger-Team. Mit dabei sind auch der Küchenchef Dirk Langanki, der inzwischen seit 36 Jahren und Housekeeper-Leiterin Birgit Rohmeier, welche bereits seit 33 Jahren mit zum Team gehören: „Das ist für mich mein zweites Zuhause. Hier hängt einfach viel Herzblut dran und ich kenne die Stammgäste schon ewig“, betonte Langanki. Auch Rohmeier sieht den Hasenjäger inzwischen als ihr zweites Zuhause an: „Es passt einfach“, sagte sie.
„Ich war immer motiviert und habe aus eigener Intention heraus Möglichkeiten gesucht, um mich weiterzubilden“, sagte Alo. Dieser Ehrgeiz und die Motivation habe Alo dahingeführt, wo er heute ist: „Ich hätte es mir damals niemals träumen lasse, dass ich es mal so weit schaffe.“
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