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Samstag, 08. Februar 2025 Mediadaten wsr.tv
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August Doebeling (links) mit Tochter Dr. Marion Villmar-Doebeling und Leiter des Stadtmuseums Carl Philipp Nies

Einbeck (zir). Inmitten einer grünen Wiese ragt sie in kräftigem Rot mit weißen Akzenten hervor: die ehemalige Synagoge von Einbeck, wie sie vor der Pogromnacht 1938 in der Bismarckstraße stand – zumindest in der künstlerischen Interpretation von August Doebeling. Um den Fokus auf das Gebäude zu lenken, hat der Künstler die angrenzenden Nachbarhäuser auf seinem Ölgemälde bewusst weggelassen.

Doebeling erlebte die Zerstörung der Synagoge während der Novemberpogrome am 9. November 1938 hautnah mit. Er lag bereits im Bett, als sein Vater ins Schlafzimmer trat und rief: „Junge, steh auf! Die Synagoge in der Bismarckstraße brennt!“ Vom Fenster des elterlichen Schlafzimmers aus sah Doebeling den Funkenflug. Am nächsten Morgen suchte er die Stelle auf, an der die Synagoge gestanden hatte – doch nichts war mehr übrig außer Schutt, aus dem Rauch gen Himmel stieg. Der Spielplatz neben der Synagoge, den er täglich besuchte, war nicht mehr derselbe. Mit der Synagoge war auch ein Teil seiner Kindheit verschwunden.

Diese prägende Erinnerung bewegte Doebeling dazu, das Gebäude in einem Ölgemälde wieder auferstehen zu lassen. Die Malerei hatte er einst von einem Schlachter gelernt, dessen Kunst er sich abschauen konnte. Später entwickelte er seinen eigenen Stil – realistisch und detailgetreu. Rund 100 seiner Gemälde lagern mittlerweile in seinem Zuhause, alle zeigen Orte, die er einst besuchte.

Für sein Werk stellte Martin Henze vom Stadtmuseum Einbeck dem Künstler eine historische Fotografie der Synagoge zur Verfügung. Innerhalb einer Woche war das Gemälde im Sommer 2024 fertiggestellt. Zunächst fand es seinen Platz in der neuen Synagoge von Einbeck, bevor entschieden wurde, es im Stadtmuseum auszustellen. Die Übergabe erfolgte nach Gesprächen zwischen Doebeling, dem Museumsleiter sowie dem Vorsitzenden des Fördervereins, Frank Bertram.

„Es ist uns eine große Ehre, dieses Gemälde in unserem Stadtmuseum ausstellen zu dürfen“, betont der Museumsleiter. „Es soll als Mahnung dienen, um an das Geschehene zu erinnern und sicherzustellen, dass sich so etwas niemals wiederholt.“

Die ursprüngliche Synagoge, die 1895 erbaut wurde, wies eine für den Architekten Sigmund Münchhausen charakteristische Bauweise auf, erklärt Henze. „Besonders auffällig sind die Zinnen, die eigentlich als Verteidigungselemente gedacht sind, hier jedoch einen architektonischen Stil prägen. Auch schmale, an Schießscharten erinnernde Fenster, wie man sie von Burgen kennt, wurden verbaut und dienen ebenfalls der gestalterischen Ästhetik.“ Die Dächer der Synagoge waren zudem mit Kuppeln versehen, die orientalische Bauweisen aufgriffen. Das Gemälde wird ab dem 6. Februar im ersten Raum des Stadtmuseums ausgestellt und kann kostenfrei besichtigt werden. „Zunächst erfassen wir die Größe des Bildes, seine Darstellung sowie den Kunststil in unserem System und versehen es mit einer Inventarnummer“, erklärt Dagmar Baur-Burg vom Stadtmuseum Einbeck.

Fotos: zir/ Stadtmuseum Einbeck, Fotosammlung

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