Moringen (red). Vor 80 Jahren, am 9. April 1945, wurde das Jugend-KZ Moringen von amerikanischen Soldaten befreit. Anlässlich dieses historischen Ereignisses laden die KZ-Gedenkstätte Moringen, ihr Trägerverein, die Stadt Moringen und die evangelische Kirchengemeinde zu einem Gedenken am 9. und 10. April ein – unter dem eindrucksvollen Motto: „Wir waren jung, wir wollten leben!“
Am Mittwoch, 9. April, beginnt das Gedenken um 16:30 Uhr mit einer Führung über das historische Gelände der Gedenkstätte. Treffpunkt ist am Torhaus, Lange Straße 58. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich unter 05554 / 2520 oder
Um 18:30 Uhr findet ein Gedenkgottesdienst in der Liebfrauenkirche Moringen statt. Junge Menschen lesen stellvertretend aus den Erinnerungen ehemaliger Häftlinge – ihre Stimmen geben den Erlebnissen von damals ein Gesicht. Im Anschluss werden Blumen auf den Gräbern der hier ruhenden KZ-Häftlinge und ehemals Verfolgten niedergelegt.
In diesem Jahr wird das Gedenken erweitert: Neue Gedenktafeln, gestaltet von Schülerinnen und Schülern der KGS Moringen und KGS Nörten, erinnern an die Opfer, die nach der Auflösung des Lagers an anderen Orten ums Leben kamen. Anfang April 1945 wurden die meisten Häftlinge auf Todesmärsche in Richtung Harz geschickt.
Am Donnerstag, 10. April, folgt deshalb eine Gedenkfahrt zu historischen Stationen dieser Märsche. Die Tour führt nach Düderode, Wolfshagen und Abbenrode, wo gemeinsam nach Spuren dieser Zeit gesucht wird. Abfahrt ist um 10:30 Uhr am Torhaus, auch hier ist eine Anmeldung erforderlich.
Das Gedenken in Moringen erinnert eindrucksvoll an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte – und daran, wie wichtig das Erinnern und Weitergeben dieser Geschichten bleibt.
Foto: KZ-Gedenkstätte Moringen