Wiershausen (red). Rückblick, Aufbruch und Haltung – unter diesem Dreiklang stand die diesjährige Mitgliederversammlung des Fördervereins Römerschlacht am Harzhorn e.V. am 4. April im Dorfgemeindehaus Wiershausen. Seit vier Jahren gestaltet der Verein erfolgreich die Vermittlungsarbeit rund um das archäologische Bodendenkmal und kann nun erneut auf ein starkes Jahr zurückblicken.
„Dank des Engagements jedes Einzelnen haben wir sehr viel geschafft“, betonte Herbert Bredthauer, 1. Vorsitzender des Vereins. Die Besucherzahlen blieben 2024 stabil, Schulklassen nahmen das museumspädagogische Angebot regelmäßig wahr, öffentliche Führungen verzeichneten sogar einen leichten Zuwachs.
Ein besonderes Highlight war die Kooperation mit dem Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen, in deren Rahmen das Programm für Schulklassen um einen neuen Workshop erweitert wurde. Dabei erfahren junge Teilnehmende auf spannende Weise, wie archäologische Funde rund 1800 Jahre im Boden überdauern konnten.
Auch intern bleibt der Verein modern: Guide-Sitzungen finden nun hybrid statt und ermöglichen mehr Flexibilität. Zudem steht Nachwuchs bereit – vier neue Harzhorn-Guides werden demnächst zertifiziert.
Ein symbolträchtiges Ereignis erlebte das Harzhorn am 5. April: Im Infogebäude der Römerschlacht wurde die erste standesamtliche Trauung gefeiert – ein historischer Moment im doppelten Sinne.
Der Blick nach vorn ist ebenfalls vielversprechend. Ein geplanter Graben auf dem Gelände soll künftig das Kinder- und Jugendprogramm ergänzen und das Leben römischer Soldaten im Marschlager erlebbar machen.
Ein weiteres bedeutendes Vorhaben ist die entstehende Veranstaltungsreihe „Demokratie leben!“, in der sich das Harzhorn klar gegen rechte Mythen und Ideologien positioniert. In Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen und der Historikerin des Landkreises soll der sogenannte „Germanen-Mythos“ kritisch beleuchtet werden. Geplant sind Vorträge und eine Podiumsdiskussion mit Schülerinnen und Schülern direkt am Fundort.
„Wir möchten ein klares Zeichen gegen Rechts setzen und aufklären“, betont Irene Söffker, 2. Vorsitzende des Vereins. Gerade weil sich das Harzhorn als römisch-germanischer Kampfplatz immer wieder mit rechten Deutungsversuchen konfrontiert sieht, verstehe man sich auch als Ort der Haltung. „So können auch wir als Harzhorn-Guides unseren Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten.“
Foto: Lara Jendral