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Sonntag, 18. Mai 2025 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck (red). Zum Vortrag „Begeistert von Kaiser und Militär. Semmy Steinberg, ein jüdischer Schriftsteller aus Mackensen“ am 19. Mai 2025 um 19.30 Uhr in der Alten Synagoge Einbeck.  

Semmy Steinberg war während des Deutschen Kaiserreichs ein bekannter Militärschriftsteller. Er wurde am 13. Juli 1845 in Mackensen als Sohn eines Seifensieders in einer alteingesessenen und weitverzweigten jüdischen Familie geboren. Sein Bruder Georg wurde später durch seine Gedichte und Erinnerungen in niedersächsischer Mundart bekannt. In Hannover besuchte Semmy die Handelsschule und veröffentlichte 1865/66 erste Novellen. Das Kriegsjahr 1870 bedeutete die entscheidende Wende im Leben Steinbergs. Er nahm als Freiwilliger im 2. Hanseatischen Infanterie-Regiment Nr. 76 am Deutsch-Französischen Krieg teil, in dem er am 10. Dezember 1870 verwundet wurde.  

Nach seiner Militärzeit ließ er sich in Hamburg nieder und betrieb seit 1872 eine Fabrik sowie ein Geschäft für Knöpfe. Seit 1880 veröffentlichte er dann in rascher Folge Romane, Novellen, Theaterstücke und populär aufbereitete Tatsachenberichte, die fast alle vom Soldatenleben und den Kriegsereignissen von 1870/71 handelten. Steinbergs Wechsel in den Schriftstellerberuf mag von der zunehmenden nationalen Begeisterung im Deutschen Reich bewirkt worden sein, seine Themen waren denn auch vor allem die soldatischen Tugenden und die Liebe zum Kaiserreich. Bekannt wurde er 1881 durch sein Buch „Aus der großen Zeit“, eine patriotische Geschichte des Infanterie-Regiments Nr. 76, das in drei Auflagen erschien. Hinzu kamen Erzählungen über den Hamburger Hafen und die Schifffahrt.

Darüber hinaus wirkte Steinberg überaus aktiv in der Gedenkkultur an den Krieg von 1870/71 mit. Er organisierte das „Erste Allgemeine deutsche Krieger-Fest“ im Juli 1883 in Hamburg, leitete die Regimentsfeier des 76er Regiments 1891 und gründete 1895 den „Kameradschaftsbund der 76er“. Für sein literarisches Werk und seinen Einsatz für die Kriegsveteranen wurde Steinberg von Kaiser Wilhelm II. persönlich geehrt und zudem mit mehreren Orden, Medaillen und Ehrenmitgliedschaften ausgezeichnet.

Erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und im Alter von 73 Jahren engagierte sich Steinberg 1919 als Schriftleiter der „Zeitschrift des vaterländischen Bundes jüdischer Frontsoldaten“ öffentlich als Jude. Die Zeitschrift war als Reaktion auf den zunehmenden Antisemitismus entstanden, gegen den sich Steinberg in einzelnen Artikeln auch anlässlich seines 80. und 85. Geburtstages entschieden wandte. Noch in seinem letzten Lebensjahr, 1933, erschienen schwärmerische Artikel über Steinberg, in denen seine Leistungen als herausragender jüdischer Kriegsveteran und erfolgreicher nationaler Schriftsteller hervorgehoben werden. Die zeitgebundenen Themen seiner Bücher haben sein Werk und auch ihn in den folgenden Jahrzehnten in Vergessenheit geraten lassen. Semmy Steinberg starb am 26. Oktober 1933 in Hamburg.

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