Einbeck (red). Nach rund zehn Jahren ununterbrochenem Einsatz gönnt sich das Ehrenamtsprojekt Blühlaternen in der Einbecker Innenstadt eine notwendige Pause. Im Jahr 2025 wird es keine neuen Pflanzungen geben – dafür soll die Initiative ab 2026 mit frischer Energie und breiterer Unterstützung neu durchstarten.
Seit über einem Jahrzehnt sorgen die Blühlaternen in Einbeck zur Sommerzeit für ein farbenfrohes Stadtbild. Was als kleine Aktion in der Innenstadt begann, wurde über die Jahre auf die Schrammstraße, den Cestnikplatz und die Löwenkreuzung ausgeweitet. Dabei handelt es sich nicht um ein städtisches Projekt, sondern um eine rein ehrenamtlich getragene Initiative rund um den Einbecker Kulturschaffenden Martin Keil – unterstützt von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die als Blühlaternenpaten finanzielle Beiträge leisten oder regelmäßig beim Gießen helfen.
Was viele nicht wissen: Das Gießen der rund 40 bepflanzten Laternen, das in heißen Sommern bis zu 50 Einsätze pro Saison erfordert, erfolgt komplett ehrenamtlich. Eine städtisch organisierte Lösung würde jährlich hohe Kosten verursachen. Die Spendengelder der Paten decken lediglich die Anschaffung von Pflanzen, Erde, Dünger und zunehmend auch eingekauftem Leitungswasser ab. Zudem wäre es wünschenswert, mittelfristig auch die durch Martin Keil privat angeschaffte Gießtechnik zu refinanzieren, die für die Pflege der Pflanzen notwendig ist.
Für das kommende Jahr 2025 kündigt die Initiative eine Verschnaufpause an. „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, erklärt Keil. „Aber sie ist notwendig, um neue Kraft zu schöpfen – und um zusätzliche Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu gewinnen, damit wir das Projekt auf mehr Schultern engagierter Einbeckerinnen und Einbecker verteilen können.“
Ab 2026 sollen die Blühlaternen mit neuem Schwung zurückkehren. Ziel sei es, mehr Blühlaternenpaten zu gewinnen und das Gießen künftig nicht mehr ausschließlich ehrenamtlich zu organisieren, sondern die Helfenden mit einer kleinen Aufwandsentschädigung zu unterstützen. „Wir gehen davon aus, dass wir hier mit etwa 20 Prozent der Personalkosten auskommen könnten, die bei professionellen privaten oder kommunalen Dienstleistern anfallen würden“, so Keil weiter.
Was bleibt, ist der Dank an alle bisherigen Unterstützerinnen und Unterstützer, die das Projekt über Jahre hinweg möglich gemacht haben. „Die Blühlaternen waren in den vergangenen Jahren nicht nur schön fürs Auge, sondern ein echtes Symbol für bürgerschaftliches Engagement in Einbeck. Wir freuen uns, wenn wir ab 2026 wieder gemeinsam anknüpfen können.“
Weitere Informationen sowie Möglichkeiten zur Unterstützung gibt es unter: www.kulturell.es/blueht
Foto: Martin Keil