Landkreis Northeim (red). Am 15. Juli endete in Niedersachsen und Bremen offiziell die gesetzlich festgelegte Brut- und Setzzeit. Doch für viele Wildtiere bedeutet das keineswegs Entwarnung. Die NABU-Regionalgeschäftsstelle Südniedersachsen appelliert daher an Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer, ihre Vierbeiner auch weiterhin freiwillig an der Leine zu führen – vor allem in naturnahen und sensiblen Lebensräumen.
Nachzügler und Spätbrüter besonders betroffen
In vielen Revieren sind Jungtiere noch nicht selbstständig, viele Vogelarten – insbesondere Bodenbrüter – bringen ihren Nachwuchs gerade erst das Überleben bei. Der NABU weist darauf hin, dass junge Wildtiere mit geringem Fluchtinstinkt durch freilaufende Hunde leicht aufgeschreckt oder im schlimmsten Fall verletzt werden können. Selbst wenn es nicht zur direkten Jagd kommt, führen Stress und Energieverlust zu Schwächung – in Zeiten knapper Nahrung mitunter sogar zum Tod.
Schutz durch freiwilliges Verhalten
„Durch das freiwillige Anleinen leisten Hundebesitzende einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Wildtiere und tragen dazu bei, dass unsere Natur und Artenvielfalt erhalten bleibt“, sagt Rosa Schipper, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südniedersachsen.
Der NABU empfiehlt daher, ganzjährig in naturnahen Gebieten auf das Anleinen zu achten. In Naturschutzgebieten gilt ohnehin das ganze Jahr über Leinenpflicht sowie das Wegegebot. Wer gegen diese Regeln verstößt, riskiert ein Bußgeld.
Die Botschaft ist klar: Rücksicht hilft – auch ohne Gesetz. Wer Wildtiere schützen will, kann mit einfachem Verhalten viel bewirken. Die Leine bleibt dabei eines der wirkungsvollsten Mittel.