Landkreis Northeim (red). Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW hat von der Bundesnetzagentur auch den zweiten Planfeststellungsbeschluss für Südniedersachsen erhalten. Der 55 Kilometer lange Abschnitt zwischen Einbeck und Elze komplettiert das Baurecht für das Energiewende-Großvorhaben in den Landkreisen Hildesheim und Northeim.
„Damit können wir nun auch in unserem nördlichsten Teil des TransnetBW Assets vollumfänglich mit dem Bau von SuedLink beginnen“, freut sich Alexandra Schwerdorf, Gesamtprojektleiterin SuedLink bei TransnetBW. Mit Genehmigung der Bundesnetzagentur waren bereits im vergangenen Dezember vorgezogene Baumaßnahmen in Einbeck-Salzderhelden gestartet worden. Aktuell wird dort der Kleine Heldenberg unterbohrt.
Zeitnah sollen nun weitere Baumaßnahmen beginnen. Zunächst werden Baustellenzufahrten und notwendige Flächen für Geräte und Material hergerichtet. Anschließend werden Hindernisse wie Straßen oder Gewässer mit Horizontalbohrungen unterquert. Hier werden ebenso wie im offenen Grabenbau zunächst Leerrohre eingezogen. Der Einzug der Kabel findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.
Südlich von Einbeck werden entlang der Trasse zudem noch bauvorgreifende archäologische Maßnahmen stattfinden. Diese dienen dazu, archäologische Befunde und Funde im Vorfeld der eigentlichen Bauarbeiten freizulegen und zu sichern. Auch nahe dem Sportplatz in Greene und bei Elze werden die Archäologen zeitnah starten. „Diese Vorarbeiten sind Teil unseres Zeitplans und von Beginn an mit einkalkuliert“, betont Schwerdorf.
Die Tiefbauleistungen in Südniedersachsen wurden nach einer europaweiten Ausschreibung an die Arbeitsgemeinschaft Suedlink Südniedersachsen der Unternehmen Köster GmbH und STRABAG AG vergeben. Die Baumaßnahmen werden in den kommenden Monaten in der Regel nacheinander, teilweise aber auch parallel erfolgen.
Das SuedLink-Team war bereits im Juni und Juli mit Dialogtouren unterwegs, um vor Ort über die Bauvorbereitung, den Grabenaushub, das geschlossene Bohrverfahren, die benötigten Zuwegungen für die Baustellenfahrzeuge oder die spätere Anlieferung der Kabel mit Schwerlasttransporten zu informieren. Alle betroffenen Eigentümer und Bewirtschafter werden vor Baustart noch einmal schriftlich informiert und zu Vor-Ort Terminen eingeladen.
Baustart in Einbeck
Der Schwerpunkt der Bautätigkeiten im Planfeststellungsabschnitt B3 wird zu Beginn voraussichtlich im Stadtgebiet Einbeck liegen. Im September soll mit der Verlegung der Leerrohre im offenen Graben bei Strodthagen und in Erzhausen unterhalb des Pumpspeicherkraftwerks begonnen werden. Auch bei Garlebsen soll im September eine geschlossene Querung starten. Hier kommt, wie bereits in Salzderhelden, ein Horizontal-Spülbohrverfahren (HDD) zum Einsatz.
Über SuedLink
SuedLink ist eines der größten Infrastrukturvorhaben der Energiewende. Die Gleichstrom- Erdkabelverbindung wird ab Ende 2028 die windreichen Regionen Norddeutschlands mit Bayern und Baden-Württemberg verbinden. Die 700 Kilometer lange Verbindung wird von den beiden Übertragungsnetzbetreibern TransnetBW und TenneT realisiert. TenneT ist für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig, TransnetBW verantwortet den südlichen Trassenabschnitt und den Konverter in Baden- Württemberg.