Einbeck (zir). Der Rotary Club Einbeck-Northeim hat seinen Lehrkräftepreis 2025 zum dritten Mal verliehen – nach 2021 und 2023 – und damit erneut ein leuchtendes Zeichen der Wertschätzung für engagierte Lehrpersonen gesetzt. In einer bewegenden Feier am Donnerstagabend an der BBS Einbeck würdigte der Club jene Pädagoginnen und Pädagogen, deren Einsatz oft unsichtbar bleibt, im Mittelpunkt zu stehen.
Renatus Döring, Schulleiter der BBS Einbeck und selbst Rotarier, hob hervor, wie wichtig es sei, positive Geschichten über Lehrer / Lehrerinnen zu erzählen: „In den Medien dominieren derzeit Schlagzeilen wie ‚Fast alle Lehrer gestresst‘ oder der Titel ‚Lehrerzimmer gleicht einer Notaufnahme‘. Mit dem Rotary-Lehrkräftepreis wollen wir gute Arbeit sichtbar machen.“ Er betonte, dass es bei der Auszeichnung nicht um einen Einzelnen als „beste Lehrkraft“ gehe, sondern um das breite, vielfältige pädagogische Engagement. Aus insgesamt 97 Vorschlägen, nominiert von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Ausbildern, wählte eine Jury neun Finalist*innen aus – nach intensiven Gesprächen und Diskussionen.
Silvia Gerl, Präsidentin des Rotary Clubs Einbeck-Northeim, bat in ihrer Rede darum, die Arbeit von Lehrkräften als einen zentralen Dienst an der Gemeinschaft zu begreifen. Der Rotary Club Einbeck-Northeim existiert bereits seit 1968 und zählt heute rund 70 Mitglieder. Sein Selbstverständnis basiert auf dem rotarischen Ideal des „Dienstes an der Gesellschaft“ – konkret umgesetzt durch Projekte wie gesunde Brotdosen für Grundschulkinder, Bildungsförderung oder internationale Hilfeprojekte.
Im Namen von Landrätin Astrid Klinkert-Kittel überbrachte Stefan Neukirchner (Leiter Fachbereich Schule und Kultur) herzliche Grüße. Er dankte den Lehrkräften für ihren täglichen Einsatz, ihre Geduld und ihren Mut: „Sie inspirieren, geben Hoffnung – und leisten oft Arbeit, die kaum gesehen wird.“ Er gratulierte gemeinsam mit Rotariern den Nominierten und Preisträgern.
Ein Höhepunkt des Abends war der Festvortrag von Prof. Dr. Christian Michaelis von der Universität Leipzig: Unter dem Titel „Was die pädagogische Wissenschaft von Hollywood-Lehrern lernen kann – und was nicht“ analysierte er ikonische Lehrerfiguren aus Filmen wie Der Club der toten Dichter, School of Rock und Fack ju Göhte. Anhand wissenschaftlicher Modelle zeigte er, welche pädagogischen Strategien realistisch sind und welche Hollywood-Mythen bleiben.
Musikalisch untermalt wurde der Abend von Elchanan Moshe Thiede auf dem Handpan, dessen ruhige Klänge einen stimmungsvollen Rahmen bildeten. Für das leibliche Wohl sorgten die Schülerinnen und Schüler der Hauswirtschaftsabteilung der BBS Einbeck, denen Döring ausdrücklich dankte
Preisträger:
Sonderpreis „Werteerziehung“:
- Platz: Rona Gashi (Corvinianum Northeim)
- Platz: Ina Böttger (BBS Einbeck), Anne-Marie Schmidt-Hurtien (Martin-Luther-Schule Northeim), Felix Schuberl (Gymnasium Uslar)
Hauptpreis:
- Platz: Charlotte Schabsky (Grundschule Bad Gandersheim)
- Platz: Katja Wiebersiek (Schule am Sultmer), Juliane Schnapperelle (Gymnasium Uslar), Lena Michel (Corvinianum Northeim), Elena Haas (Gymnasium Uslar)
Döring unterstrich: „Jede Nominierten und jeder Preisträger hat den Preis verdient.“ Der Rotary-Lehrkräftepreis 2025 war damit kein Wettbewerb um den besten Lehrer, sondern eine gemeinsame Feier des vielfältigen, wertvollen Beitrags, den Lehrkräfte täglich leisten.
Der Abend endete mit Buffet, Musik – und vor allem mit dem Gefühl, dass Anerkennung und Respekt für Lehrende im Vordergrund stehen sollten.
Fotos: Zir