Lüthorst (red). Sie erinnern ein wenig an Bullerbü: Idyllisches Landleben, weite Weiden, stille Seen und friedlich grasende Kühe im Sommer. In Lüthorst und den Ortschaften scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Zumindest was die idyllische Landschaft angeht. Und genau hier ist ab dem 1. Februar ein neuer Pastor zu Hause: Robert Voss. In den miteinander verbundenen Kirchengemeinden Lüthorst und Emmaus-Dassel-Solling/ Sievershausen wird er seine erste Pfarrstelle antreten. Der 31-Jährige kommt aber nicht alleine, sondern hat gleich seine komplette Familie mitgebracht. Neben seiner Ehefrau seine beiden Kinder, ein und fünf Jahre, und seine beiden Hunde. Im März macht das dritte Kind die Familie komplett.
„Da ich in Dassel aufgewachsen bin, meine Frau in Sievershausen und wir bis zum Abitur dort zur Schule gegangen sind, ist es für uns so etwas wie eine Rückkehr in die alte Heimat“, verrät Robert Voss. Seine Erwartungen? „Ich bin gespannt darauf, wie sich die Region in den letzten zehn Jahren verändert hat und was gleichgeblieben ist. Ich selbst bin ja auch nicht mehr derjenige, der ich vor zehn Jahren war!“ Nach seinem Theologiestudium in Göttingen war er Vikar in der Christophorusgemeinde und in der Kirchengemeinde St. Nikolaus in Göttingen. Dort lagen seine Schwerpunkte neben der alltäglichen Arbeit wie Gottesdienst und Kasualien im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, der Arbeit mit Kindergarten- und Grundschulkindern und in der Konfirmandenarbeit. Voss erklärt: „Hier würde ich meine Kompetenzen natürlich auch weiterhin gern einbringen, um gemeinsam mit den anderen Haupt- und Ehrenamtlichen die Region für die Zukunft gut aufzustellen.“ Nach zehn Jahren Göttingen bringt der Umzug für Familie Voss einige Umstellungen mit sich, die sie ganz pragmatisch sieht. „Konkret werden wir uns jetzt einen Tiefkühlschrank anschaffen und wohl wieder öfter im Auto sitzen als vorher“, sagt der junge Pastor augenzwinkernd, zu dessen Hobbys Bogenschießen, Brettspiele und Golfen gehören. In den letzten drei Jahren in Nikolausberg fing hinter ihrer Wohnung der Wald an und alle 15 Minuten fuhr der Bus in die Innenstadt. Stadt- und Landleben waren sozusagen vereint. „Als Digital-Interessierte wird der größte Einschnitt in Zukunft wohl die geringere Internetgeschwindigkeit sein. Dennoch freuen wir uns auf die Qualitäten des Landlebens! Und unsere Tochter ist schon ganz gespannt auf den neuen Kindergarten.“
Warum sich Robert Voss für den Beruf des Pastors entschieden hat, sei einfach, kurz und bündig zu beantworten: „Weil es der schönste Beruf der Welt ist! Jeder Tag ist anders.“ In Zukunft dann eben mit Wohnsitz in Bullerbü... Äh Lüthorst. Der Ort, der einst schon Wilhelm Busch begeisterte. Und wo die Kinder ihre Sommer im Freien verbringen, auf dem Heuboden übernachten, über Weidezäune klettern, im Sonnenuntergang angeln und am nächsten Morgen die Mückenstiche zählen.
Der Gottesdienst, in dem Robert Voss von Landessuperintendent Eckhard Gorka in seinen Dienst als Pastor ordiniert wird, findet übrigens am Samstag, 2. Februar, um 15 Uhr in der St. Magni-Kirche in Lüthorst statt. Alle Interessierten sind willkommen.
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