Iber (red). Der Kirchenkreis Leine-Solling hat ein neues Gesicht: Seit Januar übernimmt Pastorin Christiane Galle gemeinsam mit den Kollegen aus der Region die Vertretung für die Kirchengemeinde Iber-Odagsen. Denn Pastorin Elsa Höffker ist für gut ein Jahr in Elternzeit. Für Dassensen-Wellersen ist solange Pastor Martin Giering zuständig, der dort aus früheren Vakanzen bereits gut bekannt ist.
Vertretungsweise im Leinetal tätig zu sein, bedeutet für die 60-Jährige einen spannenden Einblick in einen lebendigen Kirchenkreis mit vielen sehr engagierten Menschen in den Gemeinden. „Ein Stück gemeinsamer Weg auf Zeit. Die Offenheit, mit der ich für diesen besonderen Dienst willkommen geheißen wurde, hat mich berührt“, sagt Christiane Galle, deren Einführungsgottesdienst am 13. Januar in Odagsen stattfand. Was sie bewegen möchte? „Die Gemeinde in der Elternzeit pfarramtlich gut unterstützen und vielleicht auch exemplarisch ein wenig dazu anregen, Inklusion als kirchliches Herzensanliegen vor Ort in den Blick zu nehmen“, so die Pastorin, die Bewegung in der Natur, Schwimmen, Gartenarbeit, Musik, Kunst und Kultur zu ihren Hobbys zählt.
Sie ist aus der Überzeugung Pastorin geworden, dass die Tiefenschichten des Glaubens und der Hoffnung, wie sie im christlichen Glauben erlebbar und im Nachdenken über den Glauben auch transparent und plausibel zu machen sind, eine unerschöpfliche Relevanz für das persönliche Leben jedes Menschen haben, aber auch für die Gemeinschaft und die Gesellschaft. Aus dem Glauben erwachse insofern auch eine Sensibilisierung für die Verantwortung, die daraus für den Einzelnen und die Kirche erfolge.
Und wie „Kirche" für sie in zehn Jahren aussieht? „Lebendige Gemeinden leben in 10 Jahren zugleich eng vernetzt in ihren Sozialräumen und werden gerade so dem Leitbild einer inklusiven Kirche noch gerechter, in der jeder Mensch willkommen ist und zur Teilhabe ermutigt und auch befähigt wird“, ist Christiane Galle der Meinung. Für den zunehmend wichtig werdenden, interreligiösen Dialog werde es noch bedeutsamer sein, im eigenen Glauben persönlich zuhause, verwurzelt und auch ausdrucksfähig zu sein. „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden deutlich mehr Raum zum Mitreden und Mitgestalten in der Kirche erhalten als derzeit“, ist sich die Pastorin sicher. Ebenso Menschen mit besonderen Bedingungen und Herkünften, die das Leben der Gemeinden bereichern und vertiefen könnten. „Denn aus der geschenkten voraussetzungslosen Annahme durch Gott leben, das tun alle. Auch mit Menschen ohne ausdrücklichen Bezug zu Religion und Glauben wird die Kirche noch mehr im Dialog sein.“
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