Northeim (r). Seit Jahren sinkt die Attraktivität technischer Berufe. Die Konsequenz: Es fehlt an qualifiziertem Facharbeiternachwuchs in technischen Berufen. Um veraltete Vorstellungen von technischen Ausbildungsberufen zu revidieren und die aktuellen Berufsmöglichkeiten verschiedener Firmen vorzustellen, besuchten interessierte Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs zusammen mit der Schulsozialarbeiterin Meike Frauendorf am Dienstag, dem 22. Oktober, die Infoveranstaltung ,,Zukunft in technischen Berufen“ an der BBS II in Northeim und nahmen dort als einzige Einbecker Schule teil.
Der erste Teil startete mit einer Fragerunde an die Auszubildenden regionaler Firmen. Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag aus? Was macht eigentlich ein Mechatroniker, was ein Industriemechaniker und wie waren die persönlichen Werdegänge, um dahin zu kommen, wo die jungen Auszubildenden heute stehen? Was macht man in der Berufsschule? Wie viel verdient man im ersten oder im vierten Lehrjahr? Trotz individueller Lebensläufe und Jobbeschreibungen waren sich alle Auszubildenden einig in ihren Ratschlägen an die zukünftigen Arbeitnehmer: bewerbt euch bei vielen Firmen, zeigt euer Interesse, auch durch vorherige Recherche im Internet und die Besuche auf diesen sowie weiteren Berufsinformationsständen und macht freiwillige Praktika. Die Tipps von Auszubildenden sowie den Personalern, die ebenfalls im Anschluss zu Wort kamen, waren allgemeingültig. Die Schülerinnen und Schüler können durch Engagement, Ehrlichkeit und Authentizität ein tolles Vorstellungsgespräch abliefern. Dieses sollte vorab durch einen mit passenden Hobbies versehenen Lebenslauf sowie zum Beispiel der Angabe der Berufe der Eltern deutlich werden, denn die Personaler werden sich fragen: Woher kommt das Interesse für diesen Beruf und an dieser Firma? Schülerinnen und Schüler, die Individualität im Lebenslauf durchscheinen lassen und deren Interesse durch Praktika oder entsprechende Hobbies deutlich wird, haben hohe Chancen, in die nächste Bewerberrunde zu starten. Unbedingt sollten dazu die Bescheinigungen der Praktika sowie die letzten drei Zeugnisse beigefügt werden, um auch eventuelle einmalige Patzer zu revidieren.
Im zweiten Teil folgte ein Stationengang für alle Schülerinnen und Schüler. In Kleingruppen wurden die Unternehmensvertreter an ihren Ständen besucht. Neben der Vorstellung der Firmen und den verschiedenen Ausbildungsberufen konnten die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen und bekamen durch mitgebrachtes Material einen intensiven Einblick ins jeweilige Unternehmen. Einige Auszubildende durchliefen im Bewerbungsverfahren zum Beispiel das sogenannte Assessment-Center, welches an der Löns-Realschule im Rahmen der Kompetenzfeststellungsanalyse der Berufsorientierung im achten Jahrgang den Schülerinnen und Schülern bereits einen Einblick geben konnte, in das, was Firmen von ihren zukünftigen Mitarbeitern verlangen: Teamwork, Mitdenken und dem Überblick, wer nimmt welche Rolle in einer für die Gruppe gestellten Aufgabe ein?
Die Schülerinnen und Schüler der Löns-Realschule danken den teilnehmenden Firmen ETT Verpackungstechnik, THIMM Verpackung, Piller, Renold, Continental sowie BFM und der BBS II Northeim herzlich für die gewährten interessanten Einblicke und Herrn Reiner Müller von der Stiftung Niedersachsen Metall für die gelungene Umsetzung und Organisation.
Foto; Löns-Realschule Einbeck