Northeim (lpd). Wenn ab dem 3. Juli 2017 Patientinnen und Patienten die Hilfe des Rettungsdienstes oder des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes benötigen, wird ihr Anruf zentral in der Einsatzleitstelle des Landkreises Northeim entgegengenommen. Wer also die Nummer 112 für den Notruf oder 116117 für den Bereitschaftsdienst wählt, landet direkt beim Disponenten in der Einsatzleitstelle des Landkreises Northeim. An den Rufnummern selbst ändert sich nichts!
Auf Initiative von MdL Uwe Schwarz haben Vertreter des Landkreises Northeim, der Kassenärztlichen Vereinigung, Bezirksstelle Göttingen, und die ärztlichen Kreisstellenvorsitzenden mit Unterstützung der AOK Niedersachsen in den letzten Monaten die Weichen für die Zusammenführung der Anrufe im Bereich des Rettungsdienstes (112) und dem Kassenärztlichem Bereitschaftsdienst (116117) gestellt. Das Projekt läuft zunächst befristet bis zum 31.12.2018.
Anhand eines abgestimmten Fragenkataloges entscheidet jetzt der Disponent in der Einsatzleitstelle ob der Rettungsdienst oder der vertragsärztliche Bereitschaftsdienst informiert wird, um die notwendige Hilfe schnellstmöglich in die Wege zu leiten.
Bisher werden beide Telefonsysteme unabhängig voneinander betrieben: Außerhalb der Praxissprechzeiten der niedergelassenen Hausärzte und der Öffnungszeiten der Bereitschaftsdienstpraxen erreichen Patientinnen und Patienten im Bedarfsfall unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116117 den für die Bereiche Northeim, Einbeck bzw. Uslar/Adelebsen/Bodenfelde/ Oberweser/Wahlsburg diensthabenden Bereitschaftsdienstarzt und in lebensbedrohlichen Situationen unter der 112 den Rettungsdienst.
Dies kann dazu führen, dass Anrufe hilfesuchender Bürger, weil sie „Notarzt“ und „Bereitschaftsdienstarzt“ falsch auswählen, im falschen System auflaufen. Für die Betroffenen steigt damit das Risiko, dass ein entscheidender Zeitverlust im Hinblick auf die notwendige medizinische Versorgung eintritt.
Mit dem Projekt soll der Zugang zu den Leistungen des Rettungsdienstes und des vertragsärztlichen Bereitschaftsdienstes optimiert werden, damit möglichst direkt und ohne Umwege der Kontakt zu dem geeigneten Bereich, also Rettungsdienst oder Bereitschaftsdienst, hergestellt wird. Mit dem Modellprojekt gibt es damit erstmals in Niedersachsen einen zentralen telefonischen Ansprechpartner für alle ärztlichen und rettungsdienstlichen Hilfeersuchen.
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