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Dienstag, 26. November 2024 Mediadaten wsr.tv
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Kreis Northeim (r). Jede dritte Frau in Deutschland ist von sexueller und / oder körperlicher Gewalt betroffen. Fast jeden dritten Tag stirbt eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Der Schaden und das Leid für Frauen, deren Kinder und Familien ist unermesslich. Für schutzsuchende Frauen aus dem Kreisgebiet, die von Gewalt betroffen sind, wird die Werk-statt-Schule e. V. im Auftrag des Landkreises Northeim ab dem 1. Januar 2022 ein Frauenhaus betreiben, der Zuschlagserteilung an den Verein hat der Kreisausschuss jetzt zugestimmt. Der Auftragsvergabe vorausgegangen war eine europaweite Ausschreibung. Durch die Ausschreibung sollte ein geeigneter unabhängiger Träger gefunden werden, der für eine passende Liegenschaft sorgt, die Platz für 8 Frauen und deren Kinder bietet. Die Vergabe sieht eine 15-jährige Betriebsdauer vor.

„Mit der Werk-statt-Schule haben wir einen Partner gewonnen, der sehr gut in bestehende lokale und regionale Netzwerkstrukturen eigebunden ist“, freut sich Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. „Ich bin deshalb überzeugt, dass wir damit künftig zu einer bedarfsgerechten Unterstützung der betroffenen Frauen und deren Kinder beitragen können.“

Wert gelegt hat der Landkreis bei seiner Ausschreibung auch auf die Umsetzung von Barrierefreiheit, der Förderung der finanziellen Unabhängigkeit der betroffenen Frauen und der Aufnahmemöglichkeit von über 12-jährigen Söhnen. Darüber hinaus sollen die Frauen neben dem unmittelbaren Schutz durch die Aufnahme in das Frauenhaus auch für eine individuelle Nachbetreuungszeit nach ihrem Auszug beraten werden. „Das Know-How im Bereich der Beratungsarbeit wird es der Werk-statt-Schule ermöglichen, die drei geforderten Kernelemente adäquat umzusetzen und somit die bestehende Versorgungslücke für von Gewalt betroffenen Frauen im Landkreis Northeim weiter schließen“, betont die Gleichstellungsbeauftragte Julia Kögler.

Das Frauenhaus soll auch eine gute Anbindung und Erreichbarkeit von Betreuungseinrichtungen, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und anderer Beratungsstellen bieten. Daneben ist eine entsprechende sozialpädagogische Betreuung, hauswirtschaftliche Unterstützung und tagesbegleitende Betreuung vorzusehen.

Foto: Landkreis Northeim

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