Northeim (r). Seit 2011 unterstützt die Bundesregierung mit dem Bildungs- und Teilhabepaket Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dabei, am schulischen, sozialen und kulturellen Leben teilnehmen zu können. Dafür beinhaltet das Angebot zielgenaue Sach- und Dienstleistungen für unterschiedliche Bedarfe, wie beispielsweise kostenlose Teilnahme am Schulmittagessen, Klassenfahrten, Nachhilfeunterricht, Mitgliedschaft im Sportverein oder Besuch der Musikschule. Familien, mussten bisher einen Antrag in Papierform stellen, wenn sie Leistungen in Anspruch nehmen wollten. Das ist weder zeit- noch zweckgemäß und soll sich jetzt ändern.
Deshalb führen der Landkreis Northeim und das Jobcenter Northeim mit der Bildungskarte jetzt ein modernes, digitales Verfahren ein. Die bunte Karte im Personalausweisformat erhalten Familien mit kleinem Geldbeutel automatisch mit Bewilligung der Grundleistung (beispielsweise Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder Asylbewerberleistungen). Damit kann das herkömmliche Antragsverfahren in den allermeisten Fällen wegfallen und auch die Abrechnung wird einfacher, was klare Vorteile für Bürger*innen und die Leistungsanbieter bringt. Nur noch ein Formular bleibt erhalten, denn bevor Nachhilfe bezahlt werden kann, muss die Schule in der Regel den Bedarf bestätigen.
Mit der Bildungskarte haben andere Kommunen erreicht, dass Angebote der Bildung und Teilhabe vermehrt in Anspruch genommen werden. Das erhofft man sich nun auch in Northeim. „Denn eine wichtige Aufgabe ist, Kinder und Jugendliche stark für die Zukunft zu machen. Damit legen wir den Grundstein für eine gute Entwicklung und spätere Berufsausbildung. Mit der Bildungskarte können wir junge Menschen noch besser erreichen. Sie erleichtert den Zugang zu einer Fülle von Leistungen, die ihnen per Gesetz zustehen“, hebt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel die Bedeutung hervor. Und zeigt sich erfreut darüber, dass Nachbarlandkreis Göttingen und Stadt Göttingen die Bildungskarte ebenfalls einführen. Denn so könne man nicht nur lokal, sondern künftig auch bei Aktivitäten über das eigene Kreisgebiet hinaus noch besser unterstützen.
Die Bildungskarte gibt es ab dem kommenden Schuljahr 2021/2022 vom Landkreis Northeim und Jobcenter Northeim. Weitere Informationen folgen demnächst unter www.landkreis-northeim.de/bildungskarte.