Einbeck (red). „Ich hab‘ da überhaupt nicht mit gerechnet“, lächelt Lina aus der 7c der IGS Einbeck etwas schüchtern hinter ihrer Glastrophäe hervor. Der kleine Glaskreis zeichnet sie in diesem Jahr aus: Der „Helpstar“ 20/21. Linas Verhalten wurde von ihren Lehrer:innen im abgelaufenen Schuljahr als besonders sozial und hilfsbereit wahrgenommen. Sie stellten Linas Wirken in ihrer Klasse und in der Schule vor drei Wochen einer Jury aus sechs Lehrkräften vor, die ihr dann den Preis zuerkannten. Am Mittwoch in der zweiten Schulstunde wurde nun ihr und anderen Schüler:innen die diesjährigen „IGS-Awards“, so heißen die Ehrungen für besondere Leistungen an der IGS Einbeck, verliehen.

Mit dieser nun schon traditionellen, ausgelassenen aber auch würdigen, Feier begingen die Lehrkräfte und Schüler der IGS Einbeck den letzten Schultag des Schuljahres gemeinsam auf dem Schulhof. 

Wer nun vermutet, Leistung sei an Schulen unter Jugendlichen doch nicht mehr „in“ und würde von Schülern nicht wertgeschätzt, wurde bei dieser besonderen Veranstaltung eines Besseren belehrt. Wenn die gesamte Schüler- und Lehrerschaft einer Schule sich versammelt und ihre „Besten“ mit einem großen Applaus auf die Bühne begleitet, bekommt so mancher Zuschauer Gänsehaut.

Die junge Schule in Einbeck ehrte am Mittwoch ihre Schüler in drei Kategorien: der Durchstarter, der Helpstar und der:die beste:r Schüler:in. Der „Helpstar“ ist ein Preis für jene, die Mitschüler im Blick haben, ihnen weiterhelfen, sie unterstützen. „Der IGS Einbeck ist dieser Preis besonders wichtig, weil das Lernen in Gemeinschaft zum Unterrichtsprinzip gehört“, erklärt Jahrgangsleiterin Laura Kahla nach der Preisverleihung. „Wenn jemand nur deshalb in einem Förderkurs bleibt damit ein Mitschüler nicht den Mut verliert, ist das der Award-Jury preiswürdig“, begründet Jurymitglied Jessica Jünemann die Wahl. Die Jury zeichnete Lina außerdem für ihr Engagement aus, das sich auch an die Kleinsten richte: So rettete Lina selbst einen kleinen Vogel, der auf dem Schulhof in Not geraten war.

Der „Durchstarter“ ist der Preis, den Schüler:innen erhalten, die in einem Schuljahr für sich persönlich besonders viel geschafft haben. „Hier geht es nicht darum, im Vergleich mit anderen an der Spitze zu sein. Es geht um individuelle Schritte zur Veränderung, die jemand trotz größter Schwierigkeiten gewagt und bewältigt hat“, erklärt Schulleiterin Sandra Friedrich am Rande der Preisverleihung.

Doch werden nicht nur die Gewinner:innen geehrt. Es sind auch die Nominierten, die eine Urkunde und besondere Anerkennung erhalten. Alle dürfen sie mit einem großen Applaus auf die Bühne.

Spannend wird es dann, wenn die Nominierten vorne stehen und eine Laudatio gehalten wird, die erst ganz am Schluss den Namen des Preisträgers nennt. Kleine Hinweise lassen die Schüler immer mehr erahnen, wer es sein könnte. Groß ist der Applaus, besonders der eigenen Klassenkameraden, wenn der/die Sieger:in genannt wird. Ein Gänsehautmoment. 

Auch wenn der „Durchstarter“ an eine Schülerin aus dem Jahrgang 10 bereits vor Wochen im Rahmen der Abschlussfeierlichkeiten verliehen wurde, hören die Schüler aufmerksam die Laudatio für diesen wichtigen Preis an. Zeigt er doch, dass es sich stets lohnt den Neustart zu wagen und dass er gelingen kann. Geehrt wurde hier Sarah Skibbe aus der 10b.

Die Preise für die besten Notendurchschnitte werden in Jahrgang 9 und 10 vergeben, da in diesen Jahrgängen die Leistungen der Schüler mit Ziffernnoten bewertet werden. Die in den Jahrgängen 5 bis 8 von den Lehrer:innen geschriebenen Lernentwicklungsberichte beschreiben einen individuellen Lernstand und sind deshalb schwer miteinander zu vergleichen. Es sind also die Preise der älteren Schüler und Schülerinnen - doch nicht weniger beliebt, ganz im Gegenteil. Voller Stolz rufen die Tutoren Mareike Baak und Christian Gebhardt Hannah Dreekmann und Amr Zineddin aus der 9b mit einem Notendurchschnitt von 1,1 auf die Bühne. 

Viel Schwung und Glamour brachten die Musiker der M1 mit drei Liedern in die Veranstaltung, die am Ende niemanden mehr auf den Plätzen hielt. Die IGS verabschiedete sich rockend und tanzend in die lang ersehnten Sommerferien.

Foto: IGS