Northeim (red). Mehr als 40.000 Kilometer liegen hinter „Pilger-Maik“, berichtete ein Herr mit schwerem Rucksack und Regenjacke, als er an einem Dienstagmorgen in der Superintendentur in Northeim klingelt. Er habe gerade den Pilgerweg Loccum-Volkenroda hinter sich, erzählte er und wolle nun zurück nach Hause. Aber vorher wolle er noch einen Pilgerstempel aus Northeim erhalten.
Der gebürtige Chemnitzer berichtet bei einer Tasse Kaffee in der Superintendentur von seinen Pilgererfahrungen. Er sei bereits bis nach Italien und Spanien sowie durch Norwegen und Finnland gepilgert. Zahlreiche Zeitungen und Artikel im Internet berichteten von seinem mehrjährigen Pilgerweg, der mit 40.000 Kilometern inzwischen dem Umfang der Erde entspricht.
Angefangen habe seine Leidenschaft mit einem Gespräch in einer Bibelstunde über das Thema Pilgern. Da habe ihm jemand gesagt, er werde ja sowieso nur zwischen seinem Zuhause und seiner Backstube pilgern. Als seine Bäckerei im Jahr 2013 schloss, habe sich der heute 56-jährige gelernte Konditor dann auf den Weg gemacht.
Zahlreiche Stempel dokumentieren seitdem seinen Pilgerweg. Oft übernachte er in Pilgerherbergen oder Klöstern. Wenn keine Übernachtung möglich sei, schlafe er auch im Zelt oder in Gemeindehäusern. Nur im Winter unterbreche er seinen Pilgerweg. Nun wolle er nach Hause zurückkehren, wenn er sich – nach einem Gang durch die Northeimer Fußgängerzone – Richtung Göttingen auf den Weg mache.
Foto: Jan von Lingen