Northeim (red). Für die Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie fordert ver.di 10,5 % mehr beim Entgelt, für die Auszubildenden 150 Euro mehr monatlich. Gestern Morgen hat ver.di die Beschäftigten der Produktion bei Thimm Verpackungen in Northeim zum Warnstreik in der aktuellen Tarifrunde aufgerufen. Die komplette Frühschicht hat die Arbeit niedergelegt. „Die Produktion liegt still“, informiert Gewerkschaftssekretär Orhan Sat von ver.di.
Mit der Arbeitsniederlegung soll die Forderung nach einer deutlichen Lohnerhöhung unterstrichen werden. Sat: „Das bisherige Angebot der Arbeitgeber ist völlig unzureichend: Die Arbeitgeber wollen uns mit Inflationsausgleichprämien abspeisen. Die aber sind schnell ausgegeben und beim Gehalt hat sich nichts verändert!“ Die angebotenen 4,1% nach acht Nullmonaten ohne Erhöhung würden die galoppierende Inflation und den Lohnverlust aus dem letzten Jahr in keiner Weise ausgleichen.
Sebastian Wertmüller, Geschäftsführer von ver.di Süd-Ost-Niedersachsen weist auf den größeren Zusammenhang hin: „Brief- und Paketzusteller/innen sind gerade in der Urabstimmung, im Öffentlichen Dienst immer mehr Warnstreiks, bei weiteren Beschäftigtengruppen wie der Tochtergesellschaft der UMG oder Busfahrern im privaten Busverkehr geht es immer mehr ums Eingemachte: Sollen sie die Kosten der Krisen und der Inflation tragen oder werden diese solidarisch geschultert?“
Orhan Sat: „Auch in der Papierverarbeitung: Lohnverlust wollen unsere Leute nicht mehr hinnehmen und noch wichtiger: Sie können es auch nicht mehr!“ Die Stilllegung der Produktion bei Thimm sei ein klares Zeichen, dass es den Kollegen sehr ernst ist.
Für Nachfragen: Orhan Sat: 0175 3427526
Foto: ver.di Süd-Ost-Niedersachsen