Einbeck (red). Der internationale Saatgutspezialist KWS verkauft das Maisgeschäft in Brasilien und Argentinien an GDM, einen führenden Anbieter im Bereich Pflanzengenetik mit Sitz in Argentinien. Beide Unternehmen unterzeichneten heute eine verbindliche Vereinbarung. Die KWS schärft damit den Fokus auf ihre strategischen Ziele hinsichtlich Kulturartenvielfalt und Unabhängigkeit.
Die Transaktion umfasst die gesamten Züchtungs- und Vertriebsaktivitäten für Mais in Südamerika (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay) sowie alle Produktionsstandorte für Maissaatgut in Argentinien und Brasilien.
„Langfristiges und profitables Wachstum sowie unabhängige Entscheidungsprozesse sind die Voraussetzungen für den Erfolg unseres Unternehmens. Auf dieser Grundlage haben wir einen klaren strategischen Fahrplan erarbeitet, um die künftigen Anforderungen in der Landwirtschaft bestmöglich zu bedienen und unsere Nachhaltigkeitsziele konsequent umzusetzen. Das bedeutet für uns, unser Portfolio an Kulturarten weiter zu diversifizieren und zu stärken, eine signifikante Position im weltweiten Markt für Gemüsesaatgut aufzubauen und der steigenden Nachfrage nach pflanzlichen Lebensmitteln nachzukommen“, erklärt Nicolás Wielandt, der als Vorstandsmitglied für die Business-Unit Mais verantwortlich ist.
„In Südamerika haben wir uns eine starke Position erarbeitet, worauf wir sehr stolz sind. In gerade einmal zwölf Jahren haben wir in Brasilien, dem größten Maismarkt in Südamerika, einen Marktanteil von 10 % erreicht und gehören damit zu den führenden Playern“, erläutert Wielandt weiter. „Um die strategischen Ziele von KWS, vor allem in Bezug auf Gemüse und pflanzenbasierte Nahrungsmittel, mit voller Kraft und Konzentration umzusetzen, haben wir jedoch beschlossen, dass dieser Zeitpunkt und Entwicklungsstand unseres Geschäfts der richtige ist, aus dem Markt für gentechnisch veränderten Mais (GVO) in Südamerika auszusteigen. Dieser Schritt schafft zusätzliche Flexibilität hinsichtlich der strategischen Ziele der langfristigen Profitabilität und unternehmerischen Unabhängigkeit von KWS.“
Das Geschäft wird von GDM übernommen, ein Familienunternehmen mit Sitz in Argentinien und ein führender, weltweit tätiger Anbieter im Bereich der Pflanzengenetik.
„Mit der Züchtungsexpertise und starken Positionierung von KWS bei Maissaatgut und unserer Führungsrolle bei Pflanzengenetik mit Fokus auf Soja und Weizen entstehen völlig neue Synergien. Damit treiben wir den Marktausbau und die kontinuierliche Entwicklung unseres Unternehmens voran“, betont Ignacio Bartolomé, CEO und Vertreter der Eigentümerfamilie von GDM.
„Wir werden weiterhin eng mit der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette zusammenarbeiten und dabei die neuesten Fortschritte in der Pflanzengenetik zur Verfügung stellen, die auf die Bedürfnisse unserer Kunden und die Verbesserung von Ertragseigenschaften abzielen“, ergänzt Bartolomé.
Alle Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Gemüse und Zuckerrüben sowie die kontrasaisonalen Züchtungsprogramme für das europäische Mais- und Zuckerrübenportfolio in Brasilien, Chile und Peru bleiben Teil von KWS. Das europäische Maisgeschäft ist von der Transkation ebenfalls nicht betroffen. KWS betont die Relevanz der Positionierung in diesem Marktsegment, einschließlich der Führungsposition im Bereich Silomais. Mit Blick auf das nordamerikanische Maisgeschäft prüft KWS verschiedene strategische Optionen.
Der Verkauf wird einen Erlös im mittleren dreistelligen Millionenbereich erzielen. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt definierter Abschlussbedingungen und der Genehmigung durch die zuständigen Behörden. Die Transaktion wird voraussichtlich zum Ende des zweiten Quartals 2024 abgeschlossen sein und sich deutlich positiv auf wesentliche Finanzkennziffern von KWS auswirken.
Foto: KWS