Einbeck (ant). Einbeck – eine Stadt mit mehr als 30.000 Einwohnern, die bisher ohne radiologische Praxis und ohne Magnetresonanztomographie-Gerät (MRT) auskommen musste – doch das soll sich in naher Zukunft ändern.
„Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, findet Dr. Wolf-Henning Dörner, der sich die radiologische Versorgung in Einbeck nun auf die Fahne geschrieben hat. Der Radiologe, der bereits eine Radiologie-Praxis in Northeim führt und mit seinem Team für die Radiologie an den Krankenhäusern Northeim, Einbeck und Eichsfeld (Heiligenstadt) zuständig ist, möchte Anfang Juni am Hullerser Tor 5a, unweit der Berufsbildenden Schulen (BBS), die Eröffnung seiner rund 500 Quadratmeter großen Praxis feiern.
Für die neue Praxis hat Dörner einen Teil der Räumlichkeiten der Lernwerkstatt des PS.Speicher gemietet. „Im Moment ist dort noch Baustelle – wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Räume fertigzustellen“, betonte er. Die Baumaßnahmen, die für ein MRT getroffen werden müssen, seien umfangreich: „Es mussten spezielle Vorkehrungen getroffen werden, um das Gerät in die neue Praxis einbauen zu können“, erklärte Dörner. So mussten beispielsweise die Fußböden schallgedämmt und die Wände speziell abgeschirmt werden. Von der Planung bis hin zum Aufbau und der Inbetriebnahme eines MRT könnten laut Dörner sechs bis neun Monate vergehen – denn ein MRT kann nicht einfach von der Stange gekauft werden.
„Jedes Gerät wird einzeln produziert und wird mit verschiedenen Optionen und entsprechender Hard- und Software ausgestattet“, weiß der Facharzt.
Die Idee, in Einbeck ein MRT zu installieren, hatte der Radiologe schon vor einiger Zeit. Dörner, der bereits die Radiologie im Einbecker Bürgerspital versorgt, hatte zu Beginn die Überlegung, dort ein MRT einbauen zu lassen – die Verhandlungen zogen sich allerdings hin, bis der Facharzt auf Karl-Heinz Rehkopf stieß, der Dörners Idee mit den Räumlichkeiten am Hullerser Tor möglich machte.
Nur zwei Wochen später konnte der Radiologe bereits einen Mietvertrag unterschreiben. „Dass wir bald eine radiologische Praxis und ein MRT in Einbeck haben, verdankt die Stadt Einbeck Herrn Rehkopf“, betonte Dörner.
Bei dem MRT, welches in naher Zukunft für alle gängigen Untersuchungen wie für den Kopf, Ganzkörper oder die Gelenke genutzt werden soll, handelt es sich um ein Gerät mit einer Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla.
„Das MRT ist volldigital, beinhaltet die neueste Software und ist auf dem neuesten Standard“, erklärte Dörner. Das rund sechs Tonnen schwere Gerät wurde bereits Anfang April von einer Spezialfirma, GMED Healthcare Solutions, die sich auf die Lieferung, Montage, Installation und Anwendung großer medizinischer Geräte spezialisiert hat, mit einem LKW angeliefert. Die Anlieferung, der Transport und der Zusammenbau sind nicht mal eben gemacht, weiß der Radiologe: Lediglich, um das schwere Gerät vom LKW zu heben und in den vorgesehenen Raum zu schieben, vergingen mehr als sieben Stunden.
Fotos: Praxis Dr. Dörner