Einbeck (red). Sarah Olbrich absolviert seit April letzten Jahres einen Bundesfreiwilligendienst bei den Johannitern in Einbeck im Bereich Menüservice. Die 19-Jährige hatte zuvor eine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen angefangen, aber nach einiger Zeit festgestellt, dass ihr etwas Wesentliches fehlte. „Meine Tätigkeit fand fast nur im Büro statt, und ich hatte eher weniger Kontakt zu Menschen. Mein Interesse ist es aber, überwiegend mit Menschen zusammenzuarbeiten und ihnen direkt zu helfen. Also habe ich mich neu orientiert“, erklärt die junge Frau.
Sarahs Vater arbeitet bei den Johannitern in Dassel und vermittelte ihr den Kontakt zum Ortsverband in Einbeck, denn ihr Wunsch war, im Bereich Rettungsdienst arbeiten zu können.
Robin Goldmann, Fachbereichsleiter Soziale Dienste, bestärkte die junge Frau in Beratungsgesprächen, mit einem Bundesfreiwilligendienst bei den Johannitern zu beginnen. Denn im Rahmen des Freiwilligendienstes würde Sarah auch einen Grundkurs zur Rettungssanitäterin absolvieren können. „Wenn sich dann meine Erwartungen an diese Tätigkeit erfüllen und ich den BFD um ein halbes Jahr verlängere, könnte ich auch im Anschluss die Abschlussprüfung zur Rettungssanitäterin machen. Dies war damals für mich ein guter Einstieg“, sagt Sarah.
Da sie zum Start ihres BFDs noch keinen Führerschein hatte, war der Bereich Menüservice für Sarah passend: „Hier konnte ich von Anfang an die Arbeit der Kollegen unterstützen und mich auch auf die Führerscheinprüfung vorbereiten. Mittlerweile habe ich meinen Führerschein erfolgreich bestanden und helfe dadurch auch bei Fahrten zur Menüauslieferung. Das hilft mir zusätzlich, mehr Fahrpraxis zu bekommen“, freut sich die junge Frau.
„Mein BFD hat mich in vielen Punkten wie Selbstständigkeit, Selbstbewusstsein und Teamarbeit weitergebracht und mich positiv verändert. Ich fühle mich bei den Johannitern ziemlich gut aufgehoben, und das Team ist der Hammer. Ich würde sagen, wir sind ein gut eingespieltes Team mit Höhen und Tiefen – was aber überall mal vorkommt. Jeder hat ein offenes Ohr für den anderen, wenn man Probleme, Wünsche, Anregungen oder Ängste hat. Und alle gehen respektvoll miteinander um. Ich fühle mich also sehr wohl hier.“
Sarah hat wie geplant ihr BFD verlängert und bereits ihren Grundlehrgang am Campus Südniedersachsen in Einbeck absolviert. Sie wird nach zwei Praktika im Krankenhaus und in der Rettungswache im August ihren Abschlusslehrgang zur Rettungssanitäterin machen. Ihr Wunsch ist, danach bei den Johannitern zu bleiben und in der Rettungswache in Einbeck als qualifizierte Rettungssanitäterin arbeiten zu können.
„Ich würde anderen Menschen ein BFD empfehlen, weil es helfen kann, seine Stärken und Schwächen herauszufinden. Gerade wenn Schüler direkt aus der Schule kommen, können sie den Arbeitsalltag im geschützten Rahmen des BFD kennenlernen. Damit kann man auch die Zeit zwischen Schulabschluss und einer weiteren Ausbildung gut und sinnvoll überbrücken. Außerdem kann jeder seine Talente, Ideen und Interessen einbringen und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen sammeln. Vielleicht öffnet das BFD jemandem auch völlig neue Perspektiven.“
Weitere Informationen zum Bundesfreiwilligendienst bei den Johannitern finden Sie hier: www.johanniter.de/bfd-suedniedersachsen
Foto: Johanniter/Maike Mülle