Einbeck (red). Der Einbecker Standort der mbw-Gruppe wird zum 31. August 2025 geschlossen. Das gab der Insolvenzverwalter der auf Oberflächenveredelung spezialisierten Unternehmensgruppe, Dr. Dirk Pehl von der Kanzlei Schultze & Braun, bekannt. Hintergrund sind das laufende Insolvenzverfahren sowie fehlende Investoren.
Die Entscheidung zur Schließung hatte der Gläubigerausschuss bereits im Mai getroffen, nachdem sich kein Investor gefunden hatte. Gleichzeitig wären an diesem Standort hohe Investitionen notwendig gewesen, um die in Einbeck entstehenden Verluste perspektivisch ausgleichen zu können. Diese Investitionen konnte die mbw-Gruppe alleine nicht stemmen.
Bereits im Januar 2025 hatte die Schultze & Braun GmbH & Co. KG darüber informiert, dass die mbw-Gruppe für mehrere operative und nicht-operative Gesellschaften Insolvenzanträge gestellt hat. Betroffen waren unter anderem der Hauptsitz in Rheinmünster sowie die Standorte in Lichtenau, Einbeck, Mühlhausen, Sömmerda und Hartha.
Einbeck nicht der einzige Standort betroffen
Neben Einbeck ist auch der Standort Hartha (Sachsen) von einer Schließung betroffen – dort endet der Betrieb zum 31. Oktober. Hingegen konnte für den Standort Lichtenau (Baden-Württemberg) ein neuer Betreiber gefunden werden: Die Arthur Henninger GmbH hat den Geschäftsbetrieb dort zum 1. August übernommen und führt ihn mit der bisherigen Belegschaft fort.
Für die übrigen Standorte in Rheinmünster, Mühlhausen und Sömmerda laufen laut mbw derzeit Gespräche mit Investoren. Man sei, so der Insolvenzverwalter, „vorsichtig optimistisch“, dass sich für diese Standorte tragfähige Perspektiven ergeben.
Hintergrund des Verfahrens
Das Insolvenzverfahren über die mbw-Gruppe wurde am 1. März 2025 am Amtsgericht Baden-Baden eröffnet. Als Hauptursache gilt die Eintrübung der Konjunktur in der Automobilbranche, zu deren wichtigsten Kunden die mbw-Gruppe zählt. Lieferverzögerungen, Unsicherheiten bei Serienanläufen sowie stark gestiegene Kosten für Energie, Material und Personal hatten die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zusätzlich verschärft. Als energieintensiver Betrieb sieht sich die Gruppe besonders stark mit den Anforderungen der Klimaneutralität und den damit verbundenen Mehrkosten konfrontiert.