Seesen (red). Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe haben die Schlaganfallstation („Stroke Unit“) der Klinik für Neurologie in der Asklepios Klinik Schildautal erneut als überregionale „Stroke Unit“ zertifiziert. In der Urkunde heißt es: „Durch das Qualitätsaudit der Zertifizierungsgesellschaft wurde der Nachweis erbracht, dass dieses Qualitätsmanagementsystem dem Qualitätsstandard entspricht.“
„Die erneute Zertifizierung ist ein bedeutender Erfolg für unser gesamtes Team und unterstreicht, dass wir unseren Patientinnen und Patienten in der Region eine hochqualifizierte Versorgung auf dem neuesten Stand der Medizin bieten können“, sagt Dr. med. Ralph Thinius, Chefarzt der Neurologie sowie der Neurologischen Frührehabilitation der Asklepios Klinik Schildautal Seesen. Qualitätsmanagerin Josefine Meyer hatte gemeinsam mit weiteren Mitarbeitenden das Zertifizierungsverfahren begleitet.
Prof. Dr. med. Kai-Michael Scheufler, Ärztlicher Direktor der Klinik: „Mit dieser Auszeichnung bestätigt unsere Klinik einmal mehr ihre herausragende Kompetenz in der Akutversorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten.“
„Unsere Patientinnen und Patienten profitieren von kurzen Wegen, schneller Hilfe und einer Behandlung, die höchsten medizinischen Standards entspricht“, betont Florian Nachtwey, Asklepios-Regionalgeschäftsführer der Region Harz. „Mit der erneuten Zertifizierung festigt unsere Asklepios Klinik Schildautal ihre Rolle als wichtiger Versorger in Niedersachsen und darüber hinaus.“
Überregionale Stroke Units sind spezialisierte Zentren, die rund um die Uhr eine umfassende Schlaganfallversorgung gewährleisten – von der schnellen Diagnostik über moderne Therapieverfahren bis hin zur intensivmedizinischen Betreuung. Die Zertifizierung durch die DSG und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erfolgt nach strengen Qualitätskriterien. Sie stellt sicher, dass alle organisatorischen, personellen und technischen Voraussetzungen für eine exzellente Schlaganfallversorgung erfüllt werden.
Dr. Thinius betont: „Diese Qualitätsprüfung zeigt erneut, dass auf unserer Stroke Unit die Behandlungen von Schlaganfallpatientinnen und -patienten auf sehr hohem Niveau durchgeführt werden und wir die hohen Standards immer wieder erfüllen.“ Alle drei Jahre erfolgt diese wichtige Qualitätsprüfung als Re-Zertifizierung. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, ein großer Dank an alle meine Kolleginnen und Kollegen. Es ist zugleich eine Würdigung der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen dem Rettungsdienst und unserer Klinik.“
Denn: „Nur wenn alle Mitglieder der Versorgungskette optimal zusammenarbeiten, gelingt eine erfolgreiche Schlaganfallbehandlung.“ Zur Versorgungskette gehören nicht nur der Rettungsdienst, die Stroke Unit und die Zentrale Notaufnahme, sondern auch die sofortige radiologische Untersuchung. „Nur so lassen sich die notwendigen Notfalltherapien absprechen und einleiten“, erklärt der Chefarzt. Neben der gefäßchirurgischen Versorgung verengter Halsgefäße gehören dazu beispielsweise auch das Platzieren von Mikrokathetern in Gehirngefäßen oder die Gabe spezieller Notfallmedikamente. Ebenso wichtig ist die schnelle neurologische Rehabilitation mit Physio-, Ergo- und Logopädie, die bereits auf der Stroke Unit beginnt.
Besondere Merkmale der Zertifizierung sind ein minimaler Zeitverlust bei allen Abläufen und die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Neurologie in der Schildautal-Klinik – eine lange Erfolgsgeschichte
Seit 1998 werden in der Klinik für Neurologie der Asklepios Klinik Schildautal in Seesen Patientinnen und Patienten mit einem akuten Schlaganfall auf der spezialisierten Schlaganfallstation „Stroke Unit“ behandelt. Um die Behandlungsqualität sicherzustellen, haben die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft ein Zertifizierungsverfahren für Schlaganfallstationen entwickelt, bei dem sowohl Prozess- als auch Strukturqualität geprüft werden. Bereits 1998 erhielt die Stroke Unit in Seesen unter der damaligen Initiative von Dr. med. Rudolf Brodhun erstmals das Zertifikat. 2003 folgte die Anerkennung als überregionale „Stroke Unit“. Dieses Verfahren wird seither regelmäßig erneuert.
Rund 1000 Schlaganfälle behandelt die Schildautal-Klinik pro Jahr. Schlaganfälle zählen zu den lebensbedrohlichen Erkrankungen, die – wenn sie überlebt werden – nicht selten dauerhafte Behinderungen nach sich ziehen. Deshalb ist die schnelle Behandlung von größter Bedeutung. Im Rahmen der Zertifizierung werden alle Abläufe kritisch überprüft, um Zeitverluste zu vermeiden.
Im Video-Podcast der Reihe „Gesundheitsforum Seesen digital“ informiert Dr. Thinius über das Thema Schlaganfall und gibt Tipps zur Vorbeugung:
Foto: Asklepios