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Donnerstag, 06. November 2025 Mediadaten wsr.tv
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Südniedersachsen (red). IHK, HWK und die Agentur für Arbeit Göttingen ziehen ein gemeinsames Fazit zum Berufsberatungsjahr 2024/25: Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen setzen viele Unternehmen in der Region weiterhin auf Ausbildung. Zwar wurden insgesamt weniger Ausbildungsstellen gemeldet, gleichzeitig ist die Zahl der Ausbildungsinteressierten gestiegen.

Ein genauer Blick auf den Landkreis Northeim zeigt: Es wurden 775 Ausbildungsstellen gemeldet – 157 weniger als im Vorjahr. 58 Stellen blieben unbesetzt (–27). Demgegenüber suchten 819 Ausbildungsbewerberinnen und -bewerber nach einer Lehrstelle, 74 mehr als im Vorjahr. 87 Jugendliche galten zum Stichtag als unversorgt (+38).

In der Zuständigkeit der IHK wurden 360 Ausbildungsverträge abgeschlossen (–20), während die HWK 229 neue Verträge eintrug (+7).

Diese Zahlen zeigen: Auch im Landkreis Northeim bleibt die Ausbildung ein zentraler Pfeiler der regionalen Wirtschaft, trotz spürbarer Herausforderungen.

Mehr Bewerber, weniger Stellen – und neue Chancen

Im gesamten Agenturbezirk Göttingen suchten im vergangenen Jahr 2.269 Jugendliche eine Lehrstelle – ein Plus von 88 gegenüber 2023/24. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsangebote sank auf 2.565, das sind 502 Stellen weniger als im Vorjahr.

Laut Klaudia Silbermann, Chefin der Agentur für Arbeit Göttingen, trägt vor allem die frühere Berufsorientierung in Schulen zum Anstieg der Bewerberzahlen bei. Berufsberaterinnen und Berufsberater seien inzwischen schon zwei Jahre vor dem Schulabschluss präsent. Zudem sorge die Unsicherheit infolge globaler Krisen dafür, dass mehr Jugendliche Beratungsangebote nutzen.

Auch auf Unternehmensseite hätten schwierige Marktbedingungen dazu geführt, dass weniger Ausbildungsstellen gemeldet wurden. Positiv sei hingegen die Entwicklung bei Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte: 435 junge Menschen aus anderen Nationen suchten eine Ausbildung, 62 mehr als im Vorjahr. Davon starteten 142 in eine betriebliche Ausbildung, darunter 29 aus der Ukraine.

IHK Hannover: Weniger Verträge, aber stabile Lage

Nach Angaben von Christian Grascha, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover und Leiter der Geschäftsstelle Göttingen, wurden im Einzugsgebiet seiner Kammer bis zum 30. September 1.414 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen – 96 weniger als im Vorjahr (–6,4 %). Davon entfielen 955 auf kaufmännische Berufe (–25; –2,6 %) und 459 auf gewerbliche Berufe (–71; –13,4 %).

Grascha bezeichnete die Situation als „Sandwich-Lage“: Viele Betriebe fänden keine passenden Bewerberinnen und Bewerber, während die wirtschaftlichen Unsicherheiten der letzten Jahre weiterhin spürbar seien. Dennoch bleibe der Ausbildungsmarkt stabil. Um die duale Ausbildung zu stärken, fordert die IHK mehr Berufsorientierung in Schulen und ein gezielteres Ausbildungsmarketing.

HWK Hildesheim-Südniedersachsen: Handwerk trotzt dem Trend

Positive Signale für die Gesamtregion Südniedersachsen kommen aus dem Handwerk. Laut Ralf Panzieri, Leiter der Beruflichen Bildung bei der HWK, stieg die Zahl der neuen Ausbildungsverträge im Kammerbezirk auf 781 – ein Plus von 9,9 % gegenüber dem Vorjahr.

„Das Handwerk bleibt 2025 eine starke, krisenresistente Karriereoption“, betonte Panzieri. Besonders erfreulich sei, dass immer mehr Abiturientinnen und Abiturienten die duale Ausbildung als attraktive Alternative zum Studium entdecken. Neben guten Verdienstmöglichkeiten biete das Handwerk vor allem Sinn, Stabilität und Entwicklungschancen – vom Gesellen bis zum Meister.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf inklusiver Ausbildung: Durch Nachteilsausgleiche und spezialisierte Fachpraktiker-Ausbildungsgänge eröffne das Handwerk Menschen mit Unterstützungsbedarf echte Teilhabechancen.

Zudem setzt die HWK stark auf Berufsorientierung. Mit elf Fachkräften erreichte sie 2025 über 4.500 Jugendliche bei mehr als 170 Veranstaltungen – von Schulbesuchen über Wettbewerbe bis hin zu Projekten mit Städten und Schulen. „Wir erleben eine wachsende Offenheit der Schulen, praxisnahe Angebote einzubinden – das ist der Schlüssel, um Begeisterung für das Handwerk zu wecken“, so Panzieri.

Er zieht ein positives Fazit: „Das Handwerk steht für Verlässlichkeit, Perspektive und Zusammenhalt. Wir werden weiter alles daransetzen, jungen Menschen die Chancen einer Ausbildung im Handwerk zu zeigen.“

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