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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck (red). Mit Abschluss des Geschäftsjahres 2017/2018 blieb der Umsatz der KWS Gruppe (ISIN: DE0007074007) währungsbedingt mit 1.068,0 Millionen Euro nahezu auf Höhe des Vorjahres. Bei konstanten Wechselkursen wäre der Umsatz um 3,5 % angestiegen. In Europa erzielte KWS einen Anstieg der Umsätze durch ein gutes Zuckerrüben-, Mais- und Getreidesaatgutgeschäft. In China zog das Maissaatgutgeschäft wieder an. Dagegen waren die Maisumsätze in Nord- und Südamerika rückläufig. Das EBIT der KWS Gruppe blieb im Vergleich zum Vorjahr trotz rund 40 Millionen Euro höherer Aufwendungen mit 132,6 (Vorjahr: 131,6) Millionen Euro konstant. Die gute Ertragslage plant das Unternehmen im Geschäftsjahr 2018/2019 insbesondere für den fortgesetzten Ausbau der Forschung & Entwicklung sowie des Vertriebs zu nutzen.

Die Vertriebsaufwendungen blieben im Berichtsjahr mit 201,5 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (200,7 Millionen Euro). Die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung wurden um rund 4 % auf 197,7 Millionen Euro angehoben, womit KWS den strikten Ausbau der Forschung & Entwicklung trotz rückläufigem Umsatz weiter fortsetzt. Die Verwaltungskosten lagen unter anderem aufgrund der Neuausrichtung der Unternehmensorganisation (vgl. Segment Corporate unterhalb) mit 95,8 Millionen Euro rund 20 % über dem Vorjahr. Des Weiteren kam es im Berichtsjahr in Vorderasien aufgrund der weltweit angespannten politischen Lage zu höheren Aufwendungen im Rahmen des Forderungsmanagements von KWS. Letztlich lag das Betriebsergebnis aufgrund des höheren Umsatzanteils von Zuckerrübensaatgut und geringeren Lizenzzahlungen in Nordamerika mit 132,6 (131,6) Millionen Euro und einer EBIT-Marge von 12,4 % über der Ertragserwartung des Unternehmens.

„Wir besitzen eines der am stärksten diversifizierten Portfolios der Saatgutbranche. Dies hat uns in diesem Jahr im Umfeld eines herausfordernden Maismarktes erneut geholfen. Bei gleichzeitiger Kostenausweitung und den negativen Währungseinflüssen haben wir die Ertragslage über unseren Erwartungen verbessern können, dank einer deutlich geringeren Steuerbelastung auch nachsteuerlich“, fasste Eva Kienle, Finanzvorstand der KWS SAAT SE, den Jahresabschluss der KWS Gruppe zusammen.

Segmentberichte: Zuckerrüben- und Getreidesaatgutgeschäft ausgeweitet

Das operative Geschäft des Segments Mais konnte nicht an das Vorjahr anknüpfen, der Umsatz sank um 11,0 % auf 734,2 (825,3) Millionen Euro. Bei konstanten Wechselkursen hätte der Umsatz 783,4 Millionen Euro betragen, was einem Rückgang von 5,1 % entspräche. Im Geschäftsjahr 2017/2018 wurde zudem das Rapsgeschäft an das Segment Getreide übertragen. Bereinigt um diesen Effekt, hätte sich ein Vorjahresumsatz von 800,9 Millionen Euro ergeben. In Südamerika – insbesondere in Brasilien – lagen die Umsätze mit Maissaatgut unter dem starken Vorjahresniveau. Auch in Nordamerika kam es zu einem Umsatzrückgang. In Europa und China erzielte KWS im Maisgeschäft dagegen leichte Umsatzzuwächse. Das Segmentergebnis sank durch den Absatzmengenrückgang in Brasilien und Nordamerika und negative Wechselkurseinflüsse. Die Funktionskosten des Segments entwickelten sich analog zur Umsatzentwicklung und lagen unter den Vorjahreswerten. Dabei blieben die Relationen zum Umsatz weitgehend gleich. Das Segmentergebnis lag somit bei 47,4 (58,2) Millionen Euro. Bereinigt um den Beitrag des Rapsgeschäftes, hätte sich im Vorjahr ein kalkulatorisches EBIT von 52,9 Millionen Euro ergeben.

Das operative Geschäft des Segments Zuckerrüben hat KWS im Geschäftsjahr 2017/2018 dank der konstant guten Sortenleistungen auf der Höhe des Vorjahres halten können. Der Umsatz belief sich insgesamt auf 455,1 (454,6) Millionen Euro. Die wesentlichen Umsatzzuwächse erzielte KWS in Deutschland, Frankreich, Nord- und Osteuropa. Dieser Entwicklung standen währungs- und mengenbedingte Umsatzrückgänge in den USA und der Türkei gegenüber. Zusätzliche Marketingaktivitäten, wie beispielsweise im Rahmen der Einführung von CONVISO® SMART-Sorten, führten zu angestiegenen Vertriebskosten. Die Forschungs- & Entwicklungsaktivitäten wurden deutlich ausgeweitet. Die Verwaltungskosten gingen unter anderem aufgrund geringer Aufwendungen durch die US-Dollar-Entwicklung zurück. Neu aufgesetzte politische Sanktionen führten in Vorderasien zu einer Wertberichtigung offener Forderungen und somit zu einer Ergebnisbelastung. Das Segment erzielte letztlich aufgrund verringerter Lizenzaufwendungen eine EBIT-Steigerung auf 160,5 (150,9) Millionen Euro. Im Segment Getreide kam es zu einem Umsatzanstieg um rund 38 % auf 151,1 (109,3) Millionen Euro. Die Rapssaatgutumsätze baute KWS deutlich aus, bedingt durch zwei Faktoren: Die Neuzuordnung sämtlicher Rapsaktivitäten aus dem Segment Mais sowie eine insgesamt erhöhte Nachfrage nach Rapssorten von KWS. Den Roggensaatgutumsatz konnte KWS dank neuer Sortenzulassungen um 16 % steigern, den Umsatz von Weizensaatgut erhöhte das Unternehmen um 12 % und auch im Bereich Gerste stiegen die Erlöse leicht an. Ein höherer Anteil an Lizenzumsätzen und Rapssaatgut führte zu einer verbesserten Bruttomarge des Segments. Die Aufwendungen für den Vertrieb, für Forschung- & Entwicklung und Verwaltung fielen in erster Linie in Folge des Rapstransfers höher aus. Neben den Effekten aus der organisatorischen Umgliederung stieg das EBIT des Segments, insbesondere durch die operative Ausweitung des Roggen- und Winterrapssaatgutgeschäfts, um 78,6 % auf insgesamt 18,4 (10,3) Millionen Euro.

Die Umsatzerlöse des Segments Corporate werden vor allem von den landwirtschaftlichen KWS Betrieben in Deutschland erwirtschaftet. Sie betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 4,2 (4,8) Millionen Euro. Zudem werden dem Segment sämtliche übergreifende Kosten zugeordnet. Dazu gehören Aufwendungen für alle zentralen Funktionen der KWS Gruppe und langfristige Forschungsprojekte. Die Umsatzerlöse des Segments können diese Aufwendungen nicht abdecken. Somit unterliegt das vom Segment ausgewiesene EBIT in jedem Geschäftsjahr in Abhängigkeit der Geschäftstätigkeit steigenden Kosten. Um profitables und nachhaltiges Wachstum mit einer effizienten Verwaltung begleiten zu können, reorganisiert KWS die globale Organisation in den administrativen Bereichen. Ziel ist es unter anderem, in den kommenden Jahren einen Standort für Global Shared Services in Berlin auf- und auszubauen, Expert Hub-Strukturen zu etablieren und gleichzeitig eine globale Business Partner-Organisation bereitzustellen. Mit Detaillierung und Beginn der Umsetzung des Projekts stiegen auch die Kosten erwartungsgemäß an. Das Segmentergebnis wurde zudem durch steuerliche Beratungsleistungen und der Stärkung der IT-Infrastruktur beeinflusst und erreichte letztlich –77,3 (–60,6) Millionen Euro.

Der Unterschied zur Gesamtergebnisrechnung der KWS Gruppe und der Segmentberichterstattung ergibt sich aus den Anforderungen der Internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) und ist in der folgenden Überleitungstabelle für die zentralen Größen Umsatz und EBIT zusammengefasst:

Investitionstätigkeit

Die Investitionen von KWS folgten im Geschäftsjahr 2017/2018 den langfristigen Wachstumsplanungen mit Fokus auf der Errichtung und Erweiterung von Produktions-, Forschungs- und Entwicklungskapazitäten. Unter anderem wurde in Einbeck die Ausweitung der Zuckerrübensaatgutproduktion fortgesetzt, ein mehrjähriges Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Millionen Euro. Zusätzlich startete hier der Ausbau der vorhandenen Laborkapazitäten. In Brasilien und Argentinien erweiterte KWS die Trocknungs- und Produktionskapazitäten für Maissaatgut. Insgesamt beliefen sich die Investitionen im Geschäftsjahr 2017/2018 auf 71,7 (63,3) Millionen Euro.

Dividendenvorschlag bei 3,20 Euro

Die Fortführung des profitablen Wachstums ist eines der zentralen Unternehmensziele von KWS. Der Jahresüberschuss der KWS Gruppe erreichte 99,7 Millionen Euro nach 97,7 Millionen Euro im Vorjahr. Das Betriebsergebnis blieb mit 132,6 (131,6) Millionen Euro ebenfalls nahezu konstant. Vorstand und Aufsichtsrat von KWS werden daher der Hauptversammlung am 14. Dezember 2018 auch für das Geschäftsjahr 2017/2018 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 3,20 (3,20) Euro vorschlagen. Damit würden 21,1 (21,1) Millionen Euro an die Aktionäre der KWS SAAT SE ausgeschüttet. Dies entspräche einer Ausschüttungsquote von 21,2 (21,6) %, mit der KWS weiterhin im Rahmen ihrer an der Ertragskraft des Unternehmens ausgerichteten Ausschüttungspolitik einer Dividendenzahlung von 20 bis 25 % des Jahresüberschusses der KWS Gruppe bleiben würde. Vorstand der KWS SAAT SE wird erweitert Mit Wirkung zum 1. Januar 2019 wurde Felix Büchting gestern durch den Aufsichtsrat zum ordentlichen Vorstandsmitglied der KWS SAAT SE bestellt. Er erhält einen Vertrag für fünf Jahre und übernimmt die Ressorts Getreide, Human Resources und Landwirtschaft. Felix Büchting war bereits 2005 bis 2007 im Unternehmen tätig, bevor er weitere berufliche Erfahrungen außerhalb der KWS sammelte. Seit 2016 ist der promovierte Agrarbiologe wieder für KWS tätig und leitet derzeit das erfolgreich wachsende Segment Getreide. Der Vorstandskreis erweitert sich somit auf fünf Mitglieder.

Prognose: Umsatzwachstum und Ausweitung der Forschungs- & Entwicklungs- sowie Vertriebsaktivitäten

Aufgrund eines besseren Maissaatgutgeschäfts erwartet der Vorstand für die KWS Gruppe einen leichten Umsatzanstieg. Die EBIT-Marge wird aus heutiger Sicht zwischen 10,0 und 12,0 % liegen, trotz eines geplanten signifikanten Ausbaus der Forschungs- & Entwicklungssowie Vertriebsaktivitäten und einem flächenbedingt rückläufigen Zuckerrübensaatgutgeschäft in der EU. Der Ausbau der Forschung & Entwicklung wird zu einer steigenden Forschungs- & Entwicklungsquote von rund 19 % führen. Die Investitionstätigkeit wird sich auch im Geschäftsjahr 2018/2019 auf den Ausbau der Aufbereitungs-, Produktions- und Forschungskapazitäten fokussieren und aus heutiger Sicht 100 Millionen Euro überschreiten.

KWS Aufsichtsrat bestätigt Vorschläge an die Hauptversammlung

Die am 3. und 4. September 2018 angekündigten Beschlussvorschläge über den Wechsel der Rechtsform der KWS SAAT SE in eine SE & Co. KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien) und einen Aktiensplit im Verhältnis 1:5 wurden im Rahmen der gestrigen Aufsichtsratssitzung wie geplant verabschiedet. Sie werden somit von Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 14. Dezember 2018 zur Abstimmung vorgeschlagen.

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