Northeim/Einbeck (r). Die Zuschauer hätten es sicher gern ein paar Grad wärmer gehabt, für die Aktiven war es bestes Paddelwetter. Am Samstag fand zum 6. Mal der KSN-Cup auf dem Northeimer Kiessee statt. Gestartet wurde in zwei Wettkampfklassen: Fun und Sport. Doch auch wenn Fun drüber steht, ist der sportliche Ehrgeiz der Teams durchaus vorhanden.

Die Einbecker nIGSen, unmittelbar nach der Gründung der IGS Einbeck entstanden und mit Eltern und Lehrkräften der Schule besetzt, traten zum inzwischen 4. Mal in der Fun-Klasse an. Holger Auer, Trainer der nIGSen und Drachenbootfahrer der TWG Göttingen, hatte dieses Jahr Schwierigkeiten, die erforderlichen 21 Besatzungsmitglieder zusammen zu bekommen. Da es im Sportboot der TWG Göttingen ähnliche Schwierigkeiten gab, machten Dominik Mayer (Trainer der TWG) und er aus der Not eine Tugend und aus zwei Teams eins. Leider war es im Vorfeld nicht möglich, mit allen Aktiven ein gemeinsames Training im vollen Boot zu organisieren. Die Erwartungshaltung war also eher niedrig.

Durch gute Strategie bei der Besetzung der zehn Sitzreihen und nachgerade blindem Verständnis der zusammengewürfelten Mannschaft zeigten sich schon im ersten Lauf Synergieeffekte der sportlichen Art: Mit einer Zeit deutlich unter einer Minute über die 220 Meter Strecke wurde beim Start-Ziel-Sieg ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Der Start beim zweiten Lauf wollte nicht so gut gelingen. Dafür wurde das Feld von hinten aufgerollt und erneut passierte der Drachenkopf der nIGSen als erster die Ziellinie.

Die addierten Laufzeiten reichten aus, um das A-Finale des Wettkampfs zu erreichen. Dort schaffte es das von der unermüdlichen Trommlerin im nIGSen-Kostüm angefeuerten Team, das Beste aus den beiden Vorläufen herauszuholen: ein guter Start und ein starker Endspurt ließen sie in persönlicher Bestzeit als Sieger der Fun-Klasse hervorgehen.

Direkt im Anschluss an das 220 Meter Finale wurde noch über die Langstrecke 2000 Meter gestartet. Bei vier Mal 500 Meter mit drei Wenden mit fliegendem Start gingen die nIGSen an dritter Position ins Rennen. Schon an der ersten Wende zahlte sich die Paddeltechnik der Göttinger im Boot in Form eines spektakulären Überholmanövers des zehn Sekunden vorher gestarteten Boots aus. Der Abstand zum zuerst gestarteten Boot konnte deutlich reduziert werden.

Durch den fliegenden Start war bis zur Siegerehrung offen, welches Boot letztlich die Nase vorn haben sollte. Ein unüberhörbarer Jubelsturm entbrannte, als die nIGSen mit deutlichem zeitlichen Abstand auch hier erfolgreich zeichneten.

Erfolg verpflichtet, wird den Paddlern nicht zu Kopf steigen. Neben den zwei Pokalen für die Siege über beide Strecken darf zwar auch der Wanderpokal der KSN ein Jahr lang in der Vitrine stehen, doch Holger Auer bleibt realistisch: "Dieser Erfolg wird einmalig bleiben. In dieser Form wird das Team nicht mehr gemeinsam paddeln, weil nächste Saison wieder zwei statt einem Boot am Start sein werden." Dieser zwar verdiente aber überraschende Erfolg ließ ihn ungläubig den Kopf schütteln - das verschmitzte Grinsen hielt sich noch den ganzen Abend.

Foto: Integrierte Gesamtschule Einbeck