Northeim/Bad Gandersheim/Kalefel (red). Die Schanzpfähle waren kaum in der Erde, da griffen schon die Germanen an. So geschehen anno 24. Juli 2019 am Harzhorn. Heute war keine Zeit zum Ausruhen der Legionäre. Trotz der Marschstrapazen im Harzvorland, dem mühseligen Ausheben des Schutzwalles und Einbringen der Schanzpfähle konnte der Germanenangriff erfolgreich abgewehrt werden. ++++ Das Lagerleben der Legionäre stand im Mittelpunkt der Ferienpassaktion der Stadt Bad Gandersheim und der Gemeinde Kalefeld. Im Ferienpasskalender war die Aktion ausgewiesen als „das Leben in der römischen Legion“. Ute Wardelmann (Kalefeld) und Gunner Ude (Bad Gandersheim) übergaben die Kinder zwischen 8 und 12 Jahren an die Harzhorn-Guides Paul-Gerhard Heppe und Gerd Renziehausen. Sechs Kinder aus dem Stadtgebiet von Bad Gandersheim und 4 aus der Gemeinde Kalefeld konnten bei mediterranem Wetter nachvollziehen wie sich wohl die Legionäre nach einem langen Tagesmarsch von ca. 25 – 30 Kilometern gefühlt haben mochten.
Auf Marsch und Ausheben des Schutzwalles wurde zwar verzichtet, aber die anderen Aktivitäten brachten die Kinder auch gut ins Schwitzen. Nach einer kurzen Einführung in die Geschehnisse anno 235 am Harzhorn musste zunächst das Lager aufgebaut und mit den Schanzpfählen begrenzt werden. Römische Ausrüstungen wurden angelegt, Kampfformationen ausprobiert und Geschicklichkeitsspiele durchgeführt. Bogen- und Katapultschießen gehörten ebenso zum Ferienpassprogramm wie eine Gang über das ehemalige Schlachtfeld auf dem Höhenzug Harzhorn. Wer bei Einführung und Training gut aufgepasst hatte, der konnte die „Lage-Olympia“ erfolgreich bestehen und wusste u.a. was ist ein Centurio, wie viele Legionäre gehörten zu einer Legion oder was für Bäume wuchsen damals auf dem Harzhorn.
Trotz hoher Temperaturen und der körperlichen Herausforderung, verging die Zeit wie im Fluge. Durst musste in den drei Stunden keiner leiden, gab es doch genug zu trinken im Römerlager. Allerdings schmeckte den Junglegionären das Standardgetränk der römischen Kämpfer, mit Essig versetztes Wasser, überhaupt nicht.
Foto: Söffker