Einbeck (red). Der SPD-Landtagsabgeordnete René Kopka war zu Gast beim Einbecker SoVD-Ortsverband. Unter dem Titel „Solidarische Krankenversicherung für alle?“ wurde seitens des SoVD eine Informationsveranstaltung für Mitglieder und Interessierte angeboten.
Der Ortsverbandsvorsitzende Rolf Hojnatzki stellte einleitend die Anforderungen des Sozialverbandes an eine solidarische Bürgerversicherung vor. „Ziel muss es sein, die Mehrklassenmedizin zu überwinden und ein System zu schaffen, in das alle solidarisch einzahlen. Es darf nicht sein, dass der Umfang von Leistungen und die Terminvergabe vom Geldbeutel und der Art der Krankenversicherung abhängig ist“, machte Hojnatzki deutlich. Es dürfe niemanden wundern, wenn beunruhigte Patientinnen und Patienten als Notfälle Praxen und Ambulanzen überlasten. Oft könnten die Betroffenen eben nicht einschätzen, ob ihre scheinbar harmlose Hautveränderung nicht ein bösartiger Krebs sei. Dann ist ein Termin in einem halben Jahr zu spät, machte Hojnatzki deutlich. Auch sei es kaum noch möglich, eine Hausärztin bzw. einen Hausarzt zu finden; das stelle vor allem Ältere und Menschen mit Behinderung vor große Probleme. Der Vorsitzende des Einbecker Sozialverbandes lobte die Einsatzbereitschaft von Ärztinnen und Ärzten und Pflegekräften. Nicht die Menschen, das System schaffe die Probleme. Er riet Betroffenen bei Problemen den Kontakt zur Krankenversicherung zu suchen und falls rechtlicher Rat benötigt werde, stehe der Sozialverband natürlich für seine Mitglieder ein und unterstütze sie auch bei ggf. notwendigen Widerspruchs- und Klageverfahren.
René Kopka unterstützt die Forderung nach einer Bürgerversicherung und stellte die kürzlich vom Landtag beschlossene Einführung der pauschalen Beihilfe vor. Diese ermöglicht angehenden Beamtinnen und Beamten die Möglichkeit, sich in der gesetzlichen Krankenversicherung zu versichern. Das Land zahlt dann den Arbeitgeberanteil pauschal dazu. Bisher mussten Beamtinnen und Beamte, die in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben wollten, den vollen Beitrag selbst bezahlen. „Die Einführung ist ein Erfolg, der echte Wahlfreiheit, Gerechtigkeit und Solidarität fördert“, unterstrich Kopka.
Für das Land Niedersachsen ist dies auch ein wichtiges Mittel, um den Landesdienst attraktiv zu halten und im Wettbewerb mit benachbarten Bundesländern zu bestehen, wie Kopka erläuterte: „Die positiven Reaktionen von Beamtinnen und Beamten zeigen, dass überall dort, wo die pauschale Beihilfe schon eingeführt wurde, die Attraktivität für Nachwuchskräfte steigt.“
Von den anwesenden Mitgliedern und Interessierten wurden während der Veranstaltung weitere vielfältige Fragen rund um das Thema Gesundheitsversorgung gestellt. So ging es um den ärztlichen Bereitschaftsdienst, der unter der Nummer 116 117 zu erreichen ist, die Fachärztesituation in der Region, die Situation der Krankenhäuser und zu allgemeinen Leistungen der Krankenkassen.
„Wir bedanken uns bei René Kopka für den informativen Vortrag. Die diskutierten Themen haben gezeigt, dass die Politik im Gesundheitsbereich vor einigen Herausforderungen steht. Der SoVD wird dabei weiter daran mitarbeiten, das Gesundheitssystem solidarisch und gerecht zu gestalten“, schloss Hojnatzki die Veranstaltung ab.
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