Einbeck (red). Kinder und Jugendliche müssen vor dem missbräuchlichen Konsum von Lachgas stärker geschützt werden. Distickstoffmonoxid, besser bekannt als Lachgas, wird nicht nur als medizinisches Narkosemittel eingesetzt, sondern zunehmend auch als Partydroge missbraucht. Anders als in anderen europäischen Ländern ist der Verkauf und Konsum von Lachgas in Deutschland bisher nicht verboten. Kartuschen mit Lachgas werden zum Teil in sogenannten Snack-Automaten gezielt für junges Publikum angeboten. Durch zweifelhafte Trends auf Online-Plattformen wie TikTok wird der missbräuchliche Konsum zudem immer bekannter.
René Kopka, Landtagsabgeordneter aus Einbeck: „Diese Entwicklung stellt eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit junger Menschen dar. Besonders alarmierend ist es, wenn Hersteller die Verpackungen dann noch so gestalten, dass sie gezielt Jugendliche damit ansprechen. Auch aus niedersächsischen Städten sind darüber hinaus bereits Fälle bekannt, bei denen die Kartuschen leicht zugänglich in Snack-Automaten oder Kiosken direkt vor Schulen oder Jugendzentren verkauft werden. Einer weiteren Normalisierung des Lachgaskonsums unter Jugendlichen wollen wir entgegenwirken.“
In einer politischen Initiative fordert die SPD im Landtag daher die Bundesregierung auf, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Verkauf von Lachgas anzupassen. Der niedersächsische Vorstoß wird im Bundesrat zwischenzeitlich auch von einer Mehrheit aller Bundesländer unterstützt. In dem Antrag heißt es, die Bundesregierung solle den Verkauf von Lachgas an Kinder und Jugendliche einschränken, um Missbrauch zu verhindern. Außerdem soll gezielte Werbung und Verkaufsförderung an Kinder und Jugendliche verboten sowie Programme zur Suchtprävention intensiviert werden.
Lachgas kann kurzfristige gesundheitliche Auswirkungen wie Schwindelgefühle, Übelkeit und Bewusstseinsverlust verursachen, aber auch schwerwiegendere Folgen wie Sauerstoffmangel im Gehirn, Schädigungen des Nervensystems oder Herz-Kreislauf-Probleme haben.
„Es ist unerlässlich, dass wir klare gesetzliche Regelungen schaffen, um den Verkauf von Lachgas an Minderjährige zu unterbinden und den Jugendschutz zu stärken. Den ersten Schritt haben wir aus Niedersachsen heraus getan. Jetzt ist der Bund am Zug“, so Kopka abschließend.
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