Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Essenziell

Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig und ermöglichen beispielsweise sicherheitsrelevante Funktionalitäten.

Statistik

Um unser Angebot und unsere Webseite weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen. Mithilfe dieser Cookies können wir beispielsweise die Besucherzahlen und den Effekt bestimmter Seiten unseres Web-Auftritts ermitteln und unsere Inhalte optimieren.

Komfort

Wir nutzen diese Cookies, um Ihnen die Bedienung der Seite zu erleichtern.

Sonntag, 22. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Einbeck (fw). „Ein Thema, was sich einen Autor gesucht hat“, erklärt Stefan Aust nach der Frage, wie er zu diesem Buch gekommen sei. „Der Baader-Meinhof-Komplex“ – ein Buch, welches seinen Autor mit Stefan Aust gefunden hat.

Wenn man den Worten Aust´s an diesem Abend im Einbecker Literaturhaus aufmerksam zugehört hat, könnte man meinen, dass die Kontakte zu den Drahtziehern der linksextremistischen terroristischen Vereinigung „Rote Armee Fraktion (RAF)“ durch immer wiederkehrende zufällige Zufälle entstanden sind. „Ich erzähle einfach, lesen können sie ja selbst“, beginnt Aust den Abend vor rund 85 Gästen.

Der Journalist und Autor ist als Sohn eines Landwirts 1946 in Stade geboren. Mit abgebrochenem Soziologiestudium startete er seinen Werdegang als Redakteur 1966 bei der Zeitschrift für Politik und Kultur „konkret“, welche dem Linksextremismus zugeordnet wird und großen Einfluss auf gesellschaftskritische Studentenschaften hatte. Hier entstand der erste Kontakt zu Ulrike Meinhof, der Lebenspartnerin vom Herausgeber der Zeitschrift, Klaus Rainer Röhl. Ab 1970 war Aust Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks und drehte damals immer mal wieder kleine Dokumentationen, unter anderem auch über das Abtauchen Ulrike Meinhofs.

Geschichten von der Befreiung der Zwillinge Meinhofs und Röhls aus Sizilien zusammen mit RAF Aussteiger Peter Homann, erzählt Aust seinen Zuhörern, als sei dies ein banales Erlebnis aus seiner Jugend gewesen. Auch der anschließende gegen ihn gerichtete Mordversuch und seine scheinbar unspektakuläre Flucht durch den Graben, beleuchtet der Autor ganz nebenbei.  

Anschließend folgte die Arbeit für das Fernsehmagazin „Panorama“. Interviews mit seinem damaligen inhaftierten, potenziellen Mörder Horst Mahler, verdeutlichen die Intensität, mit der sich Aust diesem Thema widmete. Die erste Auflage des Buches, welches Ende 1985 erschien, umfasste 600 Seiten.

„Ich wollte die `Innere Geschichte` aufschreiben“, erläutert Stefan Aust, der damals inzwischen Chefredakteur bei Spiegel TV und der Spiegel-Printausgabe war. Dies war ihm allein schon durch die zahlreichen Kontakte und miterlebten Dinge möglich. Immer wieder erschienene Neuauflagen mit verschiedenen Ergänzungen folgten, aber auch aufgrund der seit 1990 zugänglichen Akten des Ministeriums für Staatssicherheit. „Ich habe gesammelt, 60 Leitzordner, 14800 Seiten kopiert und alle durchgelesen – das hat mit Sicherheit niemand gemacht“ erzählt Aust durchaus mit Stolz.

Der heutige Autor der Wochenzeitung „Die Zeit“ und Herausgeber der Tageszeitung „Die Welt“ erzählte an diesem Abend in Einbeck nichts ÜBER das Buch „Baader-Meinhof-Komplex“, sondern über seine persönlichen Geschichten MIT dem Baader-Meinhof-Komplex. Auf subtile Art gelang es Stefan Aust über ein heut zeitgeschichtliches Thema, welches nicht nur ihn, sondern auch viele andere bewegte und packte, zu berichten.

Foto: FW

 

Anzeige
Anzeige
commercial-eckfeld https://commercial.meine-onlinezeitung.de/images/Einbeck/Eckfeld/WIN_Premium_Eckfeld.gif#joomlaImage://local-images/Einbeck/Eckfeld/WIN_Premium_Eckfeld.gif?width=295&height=255