Einbeck (zir). Die Scheinwerfer erstrahlen in allen erdenklichen Farben und tauchen die Multifunktionshalle in ein lebendiges Lichtspiel. Einige Gäste tummeln sich am Eingangsbereich, versammeln sich um Stehtische und führen angeregte Gespräche. Begleitet werden sie von den jazzigen Klängen der Big Band der Mendelssohn-Musikschule, die stimmungsvoll auf den Abend einstimmt. In der Multifunktionshalle fand am Freitagabend der Neujahrsempfang des Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft e. V. und der Stadt Einbeck in Kooperation mit der Einbeck Marketing GmbH statt.
Während die Gäste sich nach und nach auf ihre Plätze begeben, stimmt der Moderator des Abends, Eberhard Schmah, seine Stimme für die begleitende Moderation ein. „Bevor wir mit dem Abend und der ersten Rede beginnen, möchte ich mich für diesen tollen Sound der Big Band und auch dessen Leiter, Christian Archontidis, bedanken“, leitet Schmah ein.
Erster Redner des Abends war der Vorsitzende der Einbeck Marketing InitiativGemeinschaft e. V., Christoph Bajohr. „Das Einbeck Marketing stand in diesem Jahr vor großen Herausforderungen. Zu einem hatte das Team mit der Organisation vieler Veranstaltungen zu tun, zum anderen taten sie dies zu dritt. Daher möchte ich meinen tiefsten Dank an Alice Werner, Sophie Pyrkotsch und Alice Werner aussprechen“, zeigt sich Bajohr dankbar. Weiter geht der Vorsitzende auf die großen Unternehmen in Einbeck ein, die viel zu dem Stadtbild beitragen - darunter das Einbecker Brauhaus, der PS.Speicher sowie die KWS. Mit dem Appell „Lassen Sie uns unsere Kräfte bündeln, zusammen stärken und die Defizite in der Stadt beseitigen“ beendete der Vorsitzende die erste Rede und übergab an Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek.
Dr. Michalek begann ihre Ansprache mit einem Dank an das Organisationsteam des Neujahrsempfangs und lobte das Engagement, das diese Veranstaltung möglich gemacht habe. Sie ließ das Jahr 2024 Revue passieren, das durch bedeutende Ereignisse geprägt war: das Hochwasser zum Jahreswechsel 2023/2024, die Sanierung der Burgmauer Greene sowie die Fortschritte bei den Bauprojekten am Neustädter Kirchplatz und am Alten Rathaus. Sie hob zudem das erfolgreiche Themenjahr 2024 und die Fortschritte bei der Digitalisierung der Stadt hervor. „Unsere Website kann jetzt in 35 Sprachen übersetzt werden, und die App ‚Einbeck Go‘ ist endlich gestartet“, so Michalek. Auch die Arbeit in den Kitas, das Jugendhaus sowie die gepflegten Parks wurden lobend erwähnt.
„Doch warum erwähne ich das alles?“, fragte die Bürgermeisterin. „Wir leben in einer Zeit voller globaler Krisen, wirtschaftlicher Herausforderungen und gesellschaftlicher Spannungen.“ Sie verwies auf das geringe Wirtschaftswachstum Deutschlands im Jahr 2024 von lediglich 0,1 Prozent und betonte: „Als ehemaliger Exportweltmeister stehen wir vor großen Aufgaben.“ Dennoch zeigte sich Michalek zuversichtlich: „Unsere soziale Marktwirtschaft bietet auch in schwierigen Zeiten eine sichere Zukunft. Doch mit Selbstmitleid und Frust kommen wir nicht weiter.“ Sie appellierte: „Fragen wir uns nicht, was uns zusteht, sondern was wir beitragen können.“ Ihre Rede schloss sie mit den Worten: „Halten wir dem Negativen ein Stoppschild entgegen. Lassen Sie uns 2025 zu einem Jahr des Aufbruchs und Erfolgs machen – für Einbeck, die Region und für uns selbst.“
Nach dem Applaus betrat Benedikt Handel von der Teejit GmbH die Bühne, um über die Möglichkeiten und Herausforderungen der künstlichen Intelligenz (KI) zu sprechen. „Wir hören viel über KI – Positives, Negatives und das enorme Potenzial dahinter“, erklärte Handel. Mit einer Infografik zeigte er, dass zwar 91 Prozent der Befragten von KI gehört haben, jedoch nur 25 Prozent Chatbots nutzen und 68 Prozent Bedenken gegenüber KI hegen. Handel erläuterte die vielfältigen Anwendungen von KI – vom Schreiben von Texten über die Erstellung von Bildern bis hin zur Steuerung von Websites – und schloss mit den Worten: „Mit KI kann man Fenster bauen – oder einschlagen.“
Die Jugendkirche Marie begeisterte das Publikum anschließend mit einer beeindruckenden Tanzeinlage, die mit dem „Einbeck-Tanz“ ihren Höhepunkt fand. Die Big Band der Mendelssohn-Musikschule spielte erneut jazzige Stücke, bevor zur Verleihung der gläsernen Eule übergeleitet wurde.
„Dieses Jahr ehren wir eine ganz besondere Frau“, kündigte Christoph Bajohr an. Christiane Foltmann, ehemals Leitung von Einbeck Marketing, wurde für ihr langjähriges Engagement in der Stadt ausgezeichnet. „Ihr Einsatz, insbesondere die unentgeltliche Führung des Marketings für sechs Monate im Jahr 2024, verdient höchste Anerkennung“, so Bajohr.
Sichtlich gerührt nahm Foltmann die Auszeichnung entgegen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich heute Abend hier stehen würde“, sagte sie. Sie hob hervor, wie wichtig ihr die Unterstützung der Stadt und die Arbeit bei der Lebenshilfe seien. „Das halbe Jahr war fordernd, aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht“, schloss sie ihre Dankesrede.
Den Ausklang des Abends bildeten kulinarische Köstlichkeiten, bereitgestellt vom Brodhaus, und Erfrischungen des Einbecker Brauhauses. Bei lockeren Gesprächen und Musik der Big Band ließ man den Abend in geselliger Runde ausklingen.
Fotos: zir