Northeim/Göttingen (red). Die von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) bekanntgegebene Neuvergabe der Zugleistungen in zwei Teilnetzen des Metronom wird vom Fahrgastverband PRO BAHN Südniedersachsen ausdrücklich begrüßt. Ab Juni 2026 übernimmt demnach die Deutsche Bahn den Betrieb auf der Verbindung Uelzen – Hannover – Göttingen, während sich die Metronom Eisenbahngesellschaft künftig auf das Hamburger Umland konzentriert.
„Aus Fahrgastsicht ist das eine intelligente Lösung“, erklärte PRO-BAHN-Regionalvorsitzender Gerd Aschoff. In den vergangenen Jahren hatte der Verband wiederholt auf massive Probleme im Betrieb der Metronom-Züge aufmerksam gemacht. Häufige Personalausfälle führten nicht nur zu Verspätungen, sondern teilweise zum kompletten Ausfall ganzer Verbindungen.
Hoffnung auf spürbare Verbesserung der Betriebsqualität
Aschoff äußerte die Hoffnung, dass mit dem Betreiberwechsel auch die Zuverlässigkeit auf der Strecke im Leinetal verbessert wird. Die Deutsche Bahn sei in der Lage, die nötigen personellen und technischen Kapazitäten bereitzustellen, um den Betrieb stabil zu gestalten. Man freue sich zudem darauf, ehemalige Metronom-Beschäftigte künftig unter neuer Flagge wiederzusehen – laut Aschoff sollen alle ein attraktives Übernahmeangebot erhalten.
Gleichzeitig betonte der Verband, dass die Ursachen für Störungen im Bahnbetrieb nicht allein bei den Verkehrsunternehmen lägen. Defekte Weichen, Stellwerke oder Oberleitungen sowie alternde Zugtechnik würden den Betrieb ebenfalls belasten. Daher rechne man nicht mit einer schlagartigen Verbesserung ab dem ersten Einsatztag.
Fahrgastverband fordert Angebotsausbau
Neben der Stabilisierung des bestehenden Betriebs fordert PRO BAHN auch eine Weiterentwicklung des Angebots. „Langfristig sollte die Strecke im Leinetal im Sinne des Deutschland-Takts im Halbstundentakt bedient werden“, so Aschoff. Eine solche Verdichtung des Fahrplans sei nicht nur wünschenswert, sondern notwendig, um den Regionalverkehr als echte Alternative zum Auto zu stärken.
Die Neustrukturierung der Streckenvergabe ist Teil eines größeren Anpassungsprozesses im niedersächsischen Regionalverkehr. Die Landesnahverkehrsgesellschaft hatte die neuen Betreiberverträge unter anderem vor dem Hintergrund der langfristigen Sicherung der Betriebsqualität neu geordnet.