Northeim (lpd). Mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen wurde anlässlich des 25. November 2025 auf den „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam gemacht.
Unter dem Motto „Echte Kerle schlagen nicht“ hat die Gleichstellungsstelle des Landkreises Northeim gemeinsam mit der Kreisabfallwirtschaft und dem „Runden Tisch gegen häusliche Gewalt“ eine Anti-Gewalt-Kampagne im Landkreis gestartet. Damit soll ein deutliches Zeichen gegen häusliche Gewalt gesetzt werden, das im gesamten Kreisgebiet sichtbar ist. Fünf Müllfahrzeuge wurden mit einem aufmerksamkeitsstarken Motiv beklebt, das nun in verschiedenen Städten und Gemeinden unterwegs ist.
Die Kampagne greift bewusst verbreitete männliche Rollenbilder und Geschlechterklischees auf, um zum Nachdenken anzuregen und auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam zu machen. Ziel ist es, insbesondere Männer für Verantwortung, Respekt und gewaltfreies Verhalten in Partnerschaften zu sensibilisieren, da ein großer Anteil der Täterinnen und Täter häuslicher Gewalt männlich ist. „Wir haben ein Problem: Einzelne Männer, die keine Grenzen einhalten und Gewalt als akzeptables Mittel einsetzen. Dagegen müssen wir alle – unabhängig vom Geschlecht – ankämpfen“, so die Gleichstellungsbeauftragte Julia Kögler. Dabei sind nicht alle Männer Täter, aber laut Bundeslagebild Häusliche Gewalt 2024 ist der deutlich überwiegende Teil der Ausübenden männlich. Umso wichtiger ist es, dass sich auch Männer für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen einsetzen.
Am Vorabend des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen hat die Gleichstellungsstelle des Landkreises Northeim gemeinsam mit dem Netzwerk „Runder Tisch gegen häusliche Gewalt“ außerdem zu einer kostenfreien Filmvorführung in die Neue Schauburg in Northeim eingeladen. Gezeigt wurde der Film „Wunderschön“ von Regisseurin Karoline Herfurth.
Der Spielfilm erzählt die Geschichten mehrerer Frauen, die auf unterschiedliche Weise mit gesellschaftlichen Erwartungen, Schönheitsidealen und persönlichen Krisen ringen. Der Film zeigt, wie äußere und innere Zwänge das Selbstwertgefühl beeinflussen können – und wie wichtig es ist, eigene Stärke und Selbstakzeptanz zu finden.
Mit der Veranstaltung wollte das Netzwerk „Runder Tisch gegen häusliche Gewalt“ ein Bewusstsein für die vielfältigen Formen von Druck und Gewalt schaffen, denen Frauen ausgesetzt sein können.
„Gewalt beginnt nicht erst bei körperlichen Übergriffen. Auch psychischer Druck, Abwertung und Kontrolle können Formen von Gewalt sein. Es ist wichtig, dass wir alle hinschauen, aktiv werden und Betroffene unterstützen. Ich danke allen Beteiligten, die anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen auf die leider noch immer aktuelle Problematik aufmerksam machen“, so Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.
Am 24. November 2025 wurden vor dem Kreishaus außerdem wieder die Fahnen „Nein zu Gewalt“ gehisst. Ein begleitendes Banner zwischen den Fahnenmasten macht zusätzlich auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam und weist auf bestehende Unterstützungs- und Hilfsangebote hin.
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