Seesen (red). Mehr als zwei Jahre lang lernten sie Theorie und Praxis, nun gab es noch mal eine ganz besondere Möglichkeit, die Kenntnisse zu vertiefen: „Schüler leiten eine Station“ heißt das bewährte Projekt, bei dem Pflege-Auszubildende des Bildungszentrums Seesen in ihrem letzten Lehrjahr die Organisation einer ganzen Station übernehmen. Die 17 Schülerinnen und Schüler, die im kommenden Jahr ihr Examen zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau ablegen werden, waren drei Wochen lang in der Asklepios Klinik Schildautal auf der Station 22 eingesetzt, das ist die Neurologische Frührehabilitation (NFR). Pflegekräfte der Station, Praxisanleiter:innen sowie Lehrkräfte begleiteten das Vorhaben.
„Es lief sehr gut und harmonisch“, resümiert Anne Bravin, Praxiskoordinatorin im Ausbildungsbereich Pflege der Asklepios Klinik Schildautal. „Dabei geht es für die Azubis darum, mehr Eigenverantwortlichkeit zu entwickeln, ihre erworbenen Kenntnisse noch mal in der Praxis zu vertiefen.“ Kathrin Schobeß, kommissarische Leiterin des Bildungszentrums Seesen, ergänzt: „Das Projekt soll den Auszubildenden im dritten Lehrjahr kurz vor der Prüfung den praktischen Feinschliff vermitteln und den Klinikalltag noch näherbringen.“
„Wir haben uns eine Woche darauf vorbereitet, Dienstpläne gemacht, Aufgaben und Rollen untereinander verteilt“, sagt Azubi Sascha Schrader, 34. Sein Fazit: „Wir haben alle mehr Stress und mehr Verantwortung gehabt, und das Schöne ist: Man lernt damit umzugehen, zugleich erhält man auch mehr Selbstbewusstsein.“ Die Pflegekräfte sind immer als Ansprechpartner dabei, „das ist wunderbar und hilfreich“, sagt er.
Die künftigen Pflegekräfte waren für die kompletten Abläufe der Station verantwortlich, intensiv hatten sie sich zuvor auf den Einsatz vorbereitet. Das bedeutete, sie kümmerten sich um alle Belange der Patient:innen, von der Aufnahme bis zur Entlassung, koordinierten Termine für Untersuchungen und Therapien, begleiteten die Ärzt:innen bei den Visiten und sorgten dafür, dass Medikamente und Infusionen bereitgestellt beziehungsweise verabreicht wurden.
Die NFR hat eine besondere Bedeutung: Sie soll eine lückenlose Versorgung von Patient:innen mit schwersten neurologischen Erkrankungen nach ihrem Aufenthalt im Akutkrankenhaus gewährleisten. Überwachungs- und beatmungspflichtige Patient:innen, oft direkt von der Intensivstation, erfahren hier eine Rehabilitation der ersten Stunde. Den Patient:innen stehen erfahrene Spezialisten zur Seite, die sie in einer menschlich zugewandten Atmosphäre und zugleich auf höchstem Niveau betreuen.
Im Asklepios Bildungszentrum in Seesen erlernen die Auszubildenden in der dreijährigen generalistischen Ausbildung in Theorie und in der Praxis die Fähigkeiten einer Pflegekraft. Ein innovatives und motiviertes Team aus qualifizierten Pädagogen und Praxisanleitern steht für sie zur Verfügung. Die praktische Ausbildung erfolgt an der Asklepios Klinik Schildautal Seesen sowie unter anderem bei zahlreichen Kooperationspartnern wie beispielsweise ambulanten Pflegediensten, psychiatrischen Einrichtungen und weiteren Institutionen aus der Region.
Anne Bravin, Praxiskoordinatorin im Ausbildungsbereich Pflege der Asklepios Klinik Schildautal, spricht in einem Video-Podcast im Asklepios YouTube-Kanal über das Projekt „Schüler leiten eine Station“, es ist der größte Gesundheitskanal Deutschlands.
Hier geht’s zum Video https://youtube.com/shorts/H6IBE7ptaGI
Foto: Asklepios
